Basketball: Die Magics kommen doch nicht nach Krefeld

Gerald Wageners Plan, mit dem Zweitligisten umzuziehen, wird zu den Akten gelegt.

Krefeld. Die Düsseldorfer Senioren-Basketballer im ART 77/90 haben es offenbar geschafft: Gerald Wagener verzichtet zumindest auf den Umzug der Magics nach Krefeld. "Ich respektiere den Wunsch des Hauptvereins", sagt der Krefelder Geschäftsmann auf Nachfrage der WZ.

Dabei hatte er den Umzug des Zweitliga-Teams bereits weit vorangetrieben. Aus Krefelder Kreisen war zu hören, dass sich die Stadtverwaltung und Bürgermeister Gregor Kathstede mächtig engagiert hatten. So sollte die Glockenspitzhalle zweitliga-tauglich umgestaltet werden, der SC

Bayer Uerdingen stand als Unterbau bereit, und es sei ein stattlicher Etat in Aussicht gewesen.

Das bestätigt Pressesprecher Timo Bauermeister: "Wir wären gerne eingesprungen, die Gespräche waren sehr professionell." Aber die Enttäuschung sei jetzt nicht groß, da alles unter Vorbehalt besprochen wurde.

Er habe auch Verständnis dafür, dass die Magics versuchen, in ihrer Heimat zu bleiben. So gut das Angebot auch war. "In kürzester Zeit haben die Krefelder sehr gute Bedingungen geschaffen", bestätigt Wagener, "deshalb haben sie es nicht verdient, nur zweite Wahl zu sein." Daher der Rückzug.

Denn erste Wahl für den Magics-Stammverein ART Düsseldorf bleibt die Landeshauptstadt. Trotz Kündigung der Halle durch die Stadt und trotz des Abspringens der stadtnahen Sponsoren. Offenbar lebt die Hoffnung, dass es irgendwie klappen kann.

Allerdings ist aus gut unterrichteten Kreisen zu hören, dass sich Wagener ein Bleiben in Düsseldorf kaum vorstellen kann. Zumal er ein Engagement mit seiner Lebensmittelfirma bei den Magics an drei Bedingungen geknüpft hatte, von denen eine (Sponsoren sollten bleiben) schon geplatzt ist.

Der Ex-Geschäftsführer hätte den Magics-Umzug auch einfach erzwingen können. So soll es dem Vernehmen nach unterschriebene Vereinbarungen von 2005 und mittlerweile auch aus diesem Jahr geben, nach der die Magics GmbH die Lizenz als Sicherheit einsetzt.

Als Gegenleistung für Wageners Zahlungen über vereinbarte Sponsorenleistungen hinaus. Weit über 200 000 Euro sollen aufgelaufen sein, die von den Magics nicht zurückgezahlt werden könnten. Also würde die Lizenz an Wagener gehen.

Doch offenbar scheut der Hobby-Basketballer den Konflikt mit seinen langjährigen Basketball-Freunden. Immerhin spielt er seit über 15 Jahren mit vielen altgedienten Basketballern und Ex-Nationalspielern zusammen, mit denen zahlreiche Freundschaften entstanden sind.

Die hatten stets erklärt, dass sie die erste Mannschaft des ART nicht kampflos aufgeben wollen. Einen ersten Schritt haben sie durch den Umzugs-Verzicht jetzt wohl erreicht.