Eiskunstlaufen: Die Welt der Dreifachspringer
Vier Talente des SC Krefeld starten bei den Deutschen Meisterschaften im Allgäu.
Krefeld. Das überlebensgroße Konterfei Werner Rittbergers prangt an der Wand über der Eisfläche in der nach ihm benannten Halle an der Westparkstraße. Er war einer der erfolgreichsten deutschen Eiskunstläufer und später Trainer und Preisrichter in Krefeld.
Sarah Lenzen, Katharina Zientek, Matthias Hechler und Waldemar Wolf posieren vor der Kamera. In wenigen Tagen stehen sie vor einem Höhepunkt in ihrer noch jungen Karriere. Denn die vier Nachwuchstalente nehmen an den Deutschen Meisterschaften im Eiskunstlaufen im bayrischen Oberstdorf teil. Auftakt ist am 17. Dezember, die letzten Wettkämpfe gehen am 21. Dezember über die Bühne. Während Sarah Lenzen den Schlittschuhclub Krefeld in der Jugendklasse vertritt, treten Katharina, Waldemar und Matthias für den SC in der Juniorenklasse an.
Mit Vorfreude, aber auch mit gedämpften Erwartungen gehen die Vier die kommenden bundesdeutschen Titelkämpfe an. Da sind sich alle einig. "Ich möchte mein Bestes zeigen, erwarte aber keine Wunderdinge von mir", sagt beispielsweise Katharina Zientek. Waldemar Wolf bleibt ebenfalls bescheiden: "Ich bin zufrieden, wenn alles klappt, was ich drauf habe". Matthias Hechler wird neben seinem Einzelprogramm auch noch im Paarlauf antreten. Insgesamt trainiert Matthias siebenmal pro Woche, davon einen Tag in Dortmund mit seiner Partnerin. Die anderen Drei bittet Trainer Jens ter Laak sechsmal pro Woche zum Training. Spinning und Ballett gehören auch noch dazu.
Der Süchtelner Waldemar Wolf betreibt Eiskunstlaufen seit acht Jahre und wurde damals von der Mutter "mitgeschleppt". Seitdem ist er leidenschaftlich dabei und spielt außerdem noch Handball beim ASV Süchteln. Matthias, Katharina und Sarah sind allesamt Krefelder Eigengewächse. "Ich bin über meine Schwester zum Eislaufen gekommen. Sie war der Initialzünder", sagt Sarah Lenzen. Matthias ist sogar seit 13 Jahren schon dabei. Alte Liebe rostet eben nicht.
Bei den Deutschen Meisterschaften ist ein Kurzprogramm und eine Kür zu absolvieren. Seit Juli ist das Quartett im Training. Ob Doppel-Axel oder Dreifach-Toeloop - alles wurde über mehrere Monate einstudiert. Das Trainertrio um Torsten Roß, Jens ter Laak und seiner Frau Nadine weiß um die Schwere der Meisterschaft. "Die Konkurrenz ist sehr stark. Viele Faktoren spielen eine Rolle. Mal sehen, was möglich ist", sagt Jens ter Laak.