Frischkleben ist ab sofort verboten

Auch lange, glatte Noppen-Beläge sind nicht mehr erlaubt.

Krefeld. Nach den Regeländerungen vor einigen Jahren, als kürzere Sätze und größere Bälle eingeführt wurden, müssen sich die Tischtennisspieler zur neuen Saison abermals neuen Gegebenheiten anpassen. Mit dem Verbot des "Frischklebens” soll der Tischtennissport sein Image als faire Sportart beibehalten.

Eine Aktion, die im Lager der Zelluloidakrobaten auf Unverständnis stößt. Immerhin nutzt eine Vielzahl von Spielern das Auftragen der Beläge auf das Schlägerholz kurz vor Spielbeginn mit Hilfe von lösungsmittelhaltigen Klebern, ihren Schläger griffiger, elastischer und topspinfreudiger zu machen. Das allerdings gesundheitsschädliche Gase durch den Kleber austreten können, war vielen egal.

Nicht so dem Weltverband ITTF und damit auch dem Deutschen Tischtennis Verband. Die "Agenda 21" in der Umwelt-Charta des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) besagt, dass sämtliche Gefährdungen der Gesundheit durch die Ausübung eines olympischen Sports verboten ist. So kam man nicht drum herum, die Gesundheit der Spieler mit der neuen Kleberegelung zu schützen.

Ob dies eine negative Auswirkungen auf das Spiel haben wird, bleibt abzuwarten, denn der Tischtennissport steht vor einer Zerreißprobe. Es gibt noch genügend Spieler, die sich mit lösungsmittelhaltigen Klebern eindeckt haben und sich damit einen verbotenen Vorteil verschaffen wollen.

Und genau da entsteht ein Riesenproblem, denn das ist nur mit einem Enez-Gerät nachweisbar, welches die Lösungsmitteldämpfe messen kann. Dies ist aber nicht in jeder Halle zu finden, so dass die Kontrolle dem Verbands noch arge Schwierigkeiten bereiten wird.

Ebenfalls nicht mehr erlaubt sind lange Noppen-Beläge mit glatten Oberflächen, die die Flugeigenschaften des Balles für den Gegenspieler meist unberechenbar machten. Nicht selten konnte dadurch ein Spieler ein bis zwei Klassen höher spielen, als es sein Talent erlaubte. Mit einer neuen Generation an Belägen hat die Tischtennis-Industrie auf die neuen Gegebenheiten reagiert.