Handball: SC Bayer lässt zu Hause viele Punkte liegen

Gegen die HSG Barnstorf reicht es wieder nur zu einem Remis. Dem jungen Uerdinger Team fehlt die Kaltschnäuzigkeit.

Uerdingen. Von einem Heimkomplex wollte Trainer Jörg Förderer nach dem 24:24 (12:14) des SC Bayer Uerdingen gegen die HSG Barnstorf/Diepholz nichts wissen. Doch nach elf Spielen (vier Siege, vier Niederlagen, drei Unentschieden) in der 3. Handball-Liga ist die Bayer-Halle für die Konkurrenz keine uneinnehmbare Festung mehr.

Dem jungen Bayer-Team fehlte es in entscheidenden Situationen an Cleverness und Kaltschnäuzigkeit. Im Wettstreit um den Klassenerhalt bieten die Uerdinger seit dem Jahreswechsel vor eigenem Publikum kaum überzeugende Leistungen an. Da die Auswärtsbilanz bislang stimmt, bleibt die leise Hoffnung, am Ende den wichtigen neunten Tabellenplatz doch noch zu erreichen.

Gegen einen offensiv aufgestellten Gegner fand der SC Bayer 60 Minuten lang kein probates Mittel. Viel zu selten blitzte der Spielwitz auf, mit dem die Gäste hätten bezwungen werden können. Immer wieder suchte der Angriff nach Lücken, die sich nicht auftaten.

Doch in die Tiefe, wo es eben oft wehtut, wollte kein Spieler gehen. Zudem erwischte Spielmacher Thomas Pannen einen rabenschwarzen Tag. Der 26-Jährige vergeigte zwei Siebenmeter und war nicht in der Lage, sein Team zu lenken.

So übernahmen die Nordlichter nach dem 9:8 (20.) durch Fabian Zarnekow das Ruder, führten bei der schwachen Uerdinger Chancenauswertung schnell mit zwei Toren. Diesem Rückstand rannten die Gastgeber lange Zeit hinterher. Erst als Lukas Schmitz per Konter der Ausgleich zum 21:21 (49.) gelang, roch es nach einem Sieg.

Erneut Schmitz sorgte fünf Minuten vor dem Ende sogar für die 24:23-Führung. Im folgenden Gegenangriff hatte Stephan Pletz den Abpraller schon in der Hand, verlor ihn jedoch wieder, und die Gäste schafften den Ausgleich.

Danach rettete Bayer-Keeper Benedikt Köß noch zweimal, während im Angriff nichts mehr ging. „Der Gegner kann Handball spielen. Da werden sich noch ganz andere Mannschaften schwer tun. Thomas Pannen hat viel zu wenig gezeigt, zudem war unsere Chancenauswertung echt mies“, sagt Förderer.