HSG Krefeld: Dritte Liga garantiert Derbys und verspricht Spannung

Die neue HSG Krefeld peilt im ersten Jahr einen einstelligen Tabellenplatz an.

Krefeld. Die Weststaffel der 3. Handballliga macht vor der vierten Spielzeit ihrem Namen alle Ehre. Denn 13 der 16 Mannschaften stammen aus den Verbänden am Niederrhein, Mittelrhein und aus Westfalen. Jede Menge Lokalderbys sind damit garantiert. Lediglich das Nordtrio aus Wilhelmshaven, Aurich und Varel-Friesland sorgt für hohe Anfahrtskosten.

Doch nie zuvor wurde das Bild der Westgruppe vor dem Saisonstart so kräftig durcheinandergeschüttelt. So fusionierten Klubs in Krefeld und Duisburg, schaffte der ART Düsseldorf nach nur 13 Punkten erst durch das Hintertürchen Abstiegsrelegation den Klassenerhalt. Dafür hatte der VfL Edewecht gesorgt, der aus finanziellen Gründen aus dem Spielbetrieb ausstieg.

Wieder dabei ist der TuS Ferndorf als Absteiger der 2. Liga. Die Siegerländer scheinen den finanziellen Kraftakt in der eingleisigen 2. Liga gemeistert zu haben und gelten neben Bayer Dormagen als großer Favorit auf die Meisterschaft. Dormagen wiederum wird neben dem dritten Favoriten Wilhelmshaven als Finanz-Krösus der Liga gehandelt und veröffentlichte, trotz zweier Insolvenzen in den vergangenen Jahren, mit breiter Brust einen Etat von 340 000 Euro für diese Saison.

Da können Klubs wie die HSG Krefeld kaum mithalten und reihen sich weit hinter dem Spitzentrio ein. „Den Etat von Dormagen hätte ich gerne zur Verfügung. Aber wir halten uns intern an die Absprache, keine Zahlen zu veröffentlichen. Nur soviel: In Krefeld wird am Ende der Saison auf jeden Fall noch Geld in der Kasse sein“, kann sich HSG-Geschäftsführer Thomas Wirtz einen gewissen Seitenhieb rheinaufwärts nicht verkneifen. Doch sportlich gesehen sind Mannschaften wie Hagen, Leichlingen, Korschenbroich, Varel, Aurich oder Duisburg (Fusion Rheinhausen/Hamborn) jederzeit in der Lage, dem Favoritenduo ein Schnippchen zu schlagen.

Auch die Abstiegsfrage scheint längst nicht so deutlich, wie in der vergangenen Spielzeit, als Wermelskirchen vorzeitig aufgab und Königshof als zweiter Absteiger quasi feststand. Dennoch gelten Neuss, Düsseldorf, Bielefeld und Gladbeck als heiße Kandidaten für die drei zu vergebenen Plätze.

Und wo bleibt die HSG Krefeld? Während einige Fachleute das Team für den Abstiegskampf vorgemerkt haben, trauen andere der Fusion von Bayer Uerdingen und Adler Königshof einen einstelligen Tabellenplatz zu. Die Uerdinger Vorgänger der HSG schafften in den drei Jahren ihrer Drittliga-Zugehörigkeit immerhin einen neunten, dritten und achten Tabellenplatz am Saisonende.

Erst nach drei bis vier Spieltagen wird die Liga einzuordnen sein. „Mit Duisburg, Hagen und Leichlingen haben wir ein hartes Auftaktprogramm. Um Platz neun sollten wir aber einlaufen“, sagt Olaf Mast.