Tennis Muster-Profi Lorenzi ist mit dabei

Der Italiener schlägt am Wochenende wieder für Blau-Weiß auf. Am Sonntag kommt Halle.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Seine Stärke? Paolo Lorenzi zeigt auf seine Beine. Soeben hat der Italiener seinen Widersacher Radu Albot im Topspiel mit 6:4 und 6:3 bezwungen und Tennis-Bundesligist Blau-Weiß Krefeld damit einen weiteren wichtigen Matchpunkt beim späteren 6:0 gegen Mannheim beschert.

Da kann man schon einmal strahlen, wie es der 34-Jährige tut, während das Publikum ihm ausdauernd applaudiert. Man nimmt es dem Rechtshänder ab, wenn er sagt: „Die Atmosphäre ist toll. Die Leute hier lieben Tennis. Wir haben einen guten Geist in der Mannschaft. Ich komme immer gerne und spiele.“

Das wird der Italiener aus Siena in der Toskana, wo er wohnt, auch morgen und am Sonntag tun, wenn es beim Aufsteiger TC Bruckmühl-Feldkirchen und am Sonntag im Heimspiel gegen Blau-Weiß Halle um die Punkte geht. Auf die Künste des Weltranglisten-49. wollen die Krefelder um Teamchef Olaf Merkel und Assistent Tommy Honold nicht mehr verzichten.

Honold sagt über Lorenzi: „Er hat eine unglaubliche Kampfmoral, hält sich immer an den Matchplan und hat damit Erfolg. Seine Beinarbeit sticht heraus. Er stellt sich immer gut.“

Merkel ist ebenfalls mehr als angetan von seiner derzeitigen Nummer eins, klammert man Publikumsliebling und Aushängeschild Jürgen Melzer einmal aus. Beide sind so etwas wie die Anführer des Stadtwald-Teams: „Paolo ist ganz wichtig für uns. Er ist ein Musterbeispiel an Professionalität und Zuverlässigkeit. Er hält alles ein, geht strukturiert vor. Alles ist bei ihm durchgeplant. Als Ü30 steht er unter den Top 50 der Welt. Durch Fleiß und Leidenschaft. Das ist fantastisch.“

Lorenzi hat viele Turniere auf der Challenger-Tour gewonnen. Die körperliche Verfassung ist für den 34-Jährigen enorm wichtig, um sein Spiel durchzubringen. Merkel sagt: „Er läuft sehr schnell, hat gute Beine und Ausdauer. Die großen Schläge hat er vielleicht nicht in seinem Repertoire. Er ist ein starker Konterspieler. Er kann seine Gegner unter Druck setzen.“

In der nächsten Woche wird Lorenzi für Italien den Davis Cup bestreiten, im August fährt er für sein Land zu den Olympischen Spielen nach Rio — erstmals. Ein ganz besonderer Moment. Dazwischen wird der Mann, der seit 2003 Profi ist, in den Stadtwald zurückkehren und Blau-Weiß helfen, die Ziele zu erreichen?

Darf man an der Hüttenallee nach dem Super-Auftakt sogar von der Meisterschaft träumen? Lorenzi: „Wenn wir alles gewinnen, ist es möglich. Es ist schwer, aber man weiß ja nie.“ Ein Lorenzi in Bestform dürfte dafür zumindest ein starkes Argument sein.