Fußball Wie Stefan Poetters den Hülser SV wachküsste
Die Fußballer verloren als Aufsteiger in der Hinrunde jedes Spiel. Jetzt schöpft der Bezirksligist Hoffnung im Abstiegskampf.
Krefeld. Totgesagte leben länger — so fühlen sich die Fußballer des Hülser SV. Nach dem Aufstieg in die Bezirksliga verpuffte die Euphorie schnell. 17 Niederlagen — alle Spiele der Hinrunde vergeigt. Eine Katastrophe. 13 Punkte fehlten zum Weihnachtsfest auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Schöne Bescherung.
Bis Stefan Poetters übernahm. Der dritte Trainer kam in der Winterpause an den Hölschen Dyk — mit neuen Ideen. In acht Spielen nach der Pause sammelte die Poetters-Elf 16 Punkte ein. Nach dem 5:1-Sieg über den direkten Abstiegskonkurrenten Sevelen sind die Hülser wieder mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt nur noch vier Punkte.
Mit Aufstiegstrainer Wolfgang Trienekens ging das Team in die Saison. Aber nichts gelang wie es vorgesehen war. Das fatale Ergebnis: elf Niederlagen. Ein Torverhältnis von 8:46-Treffern. Das Ende für Trienekens in Hüls. Für ihn kam Werner Ingenillm. Einer mit Erfahrungen, aber auch glücklos. Es blieb ein kurzes Missverständnis — alle sechs Spiele verloren, bei 5:16-Toren. Immerhin — die Abwehr stand stabiler.
Dann kam Stefan Poetters. Er ist deutlich jünger als seine Vorgänger und ein alter Bekannter in Hüls. Poetters coachte die Elf schon von 2012 bis 2014, den Großteil der Spieler kannte er. Die Mannschaft folgt offenbar seinen Ideen — 16 Punkte aus acht Spielen katapultieren die Hülser unter die besten fünf Teams der Liga nach der Winterpause.
Poetters etablierte seine Spielidee — aus einer stabileren Defensive kommt das Offensivpotenzial besser zur Geltung. Mittelfeldspieler Christian Galster erzielte bereits 14 Saisontore, unter Poetters traf der 27-Jährige in acht Spielen sieben Mal. Poetters sagt: „Unser System greift von Spiel zu Spiel besser. Wir machen immer einen Schritt nach vorne.“
Mit Dienstantritt reaktivierte Poetters alt bekannte Spieler. Miguel Oreja (SV Sonsbeck) und Nico Schauws (Preussen Krefeld) spielten in ihrer Jugend beim Hülser SV, zudem rückten einige A-Jugendliche in den Kader auf. Thomas Draaken wurde unter Poetters fester Bestandteil der Innenverteidigung, und auch Erik Wilms kam nach mehrwöchiger Pause zurück. Stürmer Patrick Gräff konnte zuletzt nach mehreren Verletzungen sein Comeback feiern, bei den Siegen gegen Bedburg-Hau (1:0) und Sevelen (5:1) erzielte er zwei entscheidende Treffer.
Der Hülser SV ist die Mannschaft der Stunde. Die Aufgaben gegen den Fünften aus Moers und Tabellenführer Schwafheim werden nicht einfach — in der jetzigen Form ist den Hülsern aber zuzutrauen, auch dort zu punkten. Die Duelle gegen direkte Konkurrenten aus Xanten oder Broekhuysen kommen am Ende der Rückrunde, konservieren sie bis dahin ihre Form, ist der Klassenerhalt machbar.