Lutherkirche: Wenn die Abendsonne die Kirche erleuchtet
Das große Rundfenster in der Westfassade wurde komplett restauriert.
Krefeld. Am großen Rundfenster in der Westfassade der Lutherkirche hatte der Zahn der Zeit gehörig genagt. „Es gab kleine Setzungen im steinernen Rahmen, dem Maßwerk“, erläutert Architekt Martin Busch. „Dadurch sind Spannungen und schließlich Risse im Glas entstanden.“
Für die Restaurierung musste das Fenster entfernt werden. In Teilstücken wurde das vom Beginn des 19. Jahrhunderts stammende Glas nach Kevelaer gebracht — zur Hein Derix KG, eine Werkstatt für Glasmalerei, Mosaik und Restaurierung. „Ich war entspannt als Hein Derix den Auftrag bekam und nicht irgendeine Hinterhofglaserei“, sagt Veit Berroth von der Unteren Denkmalbehörde.
In Kevelaer wurden die Glasfelder repariert; sieben mussten vollständig neu verbleit und bemalt werden. Von außen kann man derzeit noch an den hellen Bleifugen in der Westrosette erkennen, welche Partien behandelt werden mussten. In rund zwei Jahren wird dieser Unterschied nicht mehr zu erkennen sein.
Während der Restaurierung des Glases konnte man am leeren Maßwerk des Rundfensters die Fugen im Sandsteinrad erneuern. Etwa acht Wochen dauerten die Arbeiten insgesamt. Rechtzeitig zu Ostern — darüber waren die Mitglieder der Gemeinde Krefeld-Süd besonders glücklich — wurde das Gerüst abgebaut.
Pfarrer Thomas Stockkamp freute sich dabei nicht nur über die Vollendung der Kirchenfassade, sondern auch über die eingesparten Kosten, die der längere Gebrauch des Baugerüstes bedeutet hätte. Die gesamten Bauarbeiten haben rund 25 000 Euro gekostet, eine Summe, die die Gemeinde Krefeld-Süd mit Unterstützung der Krefelder Baudenkmal-Stiftung aufbringen konnte.
Nun erstrahlen die Glasmalereien mit ihren Pflanzenmotiven besonders farbenprächtig — vor allem wenn die Abendsonne durch die Westrosette scheint.