Gericht Macheten-Trio muss ins Gefängnis
Die zwei Männer, die eine Wohnung in Krefeld überfielen, erwartet eine Freiheitsstrafe von zwei und drei Jahren. Ihre Komplizin bekommt wegen Beihilfe ein Jahr auf Bewährung.
Krefeld. So richtig klar war nach den Zeugenaussagen im Prozess um einen Überfall auf eine Krefelder Wohnung nicht, wer einem 28-jährigen mit seiner eigenen Machete in den Arm geschlagen hat. Lebhafte Erinnerungen an die blutigen Folgen hatten die Zeugen im Prozess vor dem Schöffengericht am Freitag dagegen alle. So auch ein 21-jähriger Krefelder: „Alle waren erstmal geschockt, weil soviel Blut sieht man ja nicht alle Tage.“ Allerdings konnte er nicht sagen, wer für die Wunde verantwortlich war. Im entscheidenden Moment habe er nur mehrere Rücken in dem engen Wohnungsflur vor sich gesehen. Identifizieren konnte er die zwei Männer im Alter von 30 und 33 Jahren und die 27-jährige Frau auf der Anklagebank aber ohne Probleme.
Das gelang auch vielen anderen Zeugen. So war das Gericht am Ende von der Schuld der drei Mönchengladbacher überzeugt. Die beiden Männer wurden wegen versuchter besonders schwerer räuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzung zu Strafen von drei Jahren und zwei Jahren und neun Monaten verurteilt. Die Frau wegen Beihilfe zu einem Jahr auf Bewährung.
Zwar konnte nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, wer die Machete eingesetzt hatte. Die könnte sowieso aus dem Besitz des Opfers stammen. Allerdings sagten gleich mehrere Zeugen aus, dass die drei einen Teleskopschlagstock und einen Elektroschocker dabei hatten. Damit seien sie Mitte Dezember in den Flur der Wohnung gestürmt, um von dem dort lebenden 28-Jährigen Geld einzutreiben. Sie hatten wohl nicht damit gerechnet, dass ein gutes Dutzend Menschen anwesend war. Denn es wurde die Geburtstagsparty des 21-jährigen Zeugen gefeiert.
Zeuge (21)
Nach einer Rangelei, bei der auch die Angeklagten Blessuren und Schnittwunden davontrugen, ergriffen sie ohne Beute die Flucht und wurden nur zwei Straßen weiter von der Polizei aufgegriffen und ins Krankenhaus gebracht. Einem Polizisten, der am Freitag auch im Zeugenstand saß, hatten sie noch geschildert, dass sie zu einer Wohnung gegangen seien, weil ihnen jemand von dort Geld geschuldet habe. Plötzlich seien sie daraufhin von einer Gruppe aus der Wohnung attackiert worden.
Auch der Überfallene kam ins Krankenhaus und wurde dort von der Polizei als Beschuldigter vernommen. Das habe er gar nicht verstehen können. Er sei schließlich das Opfer. Das mag in dem Zusammenhang auch gestimmt haben, trotzdem fand die Polizei größere Mengen Drogen bei ihm in der Wohnung, weswegen auch er inzwischen im Gefängnis sitzt.