Personennahverkehr Niers-Express fährt von Dezember bis April nicht nach Düsseldorf

Düsseldorf · Wegen des Bahnsteigausbaus in Bilk wird der RE10 nach Duisburg umgeleitet. Pendler müssen dort umsteigen.

Der Niers-Express (RE 10) der Nordwestbahn steht im Hauptbahnhof Krefeld.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Der Niers-Express (RE 10) von Kleve über Krefeld nach Düsseldorf ist ein Sorgenkind des Nahverkehrs. In der Vergangenheit machten Zugausfälle und Verspätungen, Unmut bei den Fahrgästen und sogar eine Abmahnung durch den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) an die Adresse des Betreibers Nordwestbahn Schlagzeilen. Nun droht der nächste Ärger: Ab dem 15. Dezember fährt der RE 10 bis zum 18. April nicht in die Landeshauptstadt, sondern wird nach Duisburg umgeleitet. Dafür verantwortlich sei der Bahnsteigausbau in Bilk, teilt die Nordwestbahn mit.

Tausende Pendler in Richtung Düsseldorf werden im genannten Zeitraum in Duisburg in andere Züge umsteigen müssen, heißt es in einer „Vorankündigung“ der Nordwestbahn. „In beide Fahrtrichtungen werden aber drei Züge ab/bis Düsseldorf fahren“, erklärt Karin Punghorst, eine Sprecherin des privaten Unternehmens mit Sitz in Osnabrück. Konkreter könne sie derzeit nicht werden: „Der Ersatzfahrplan liegt noch nicht vor.“ Erst im Dezember könne sie die Daten liefern. „Dazu kommt von uns noch eine Mitteilung, und auch auf unserer Homepage werden wir informieren.“

Schon jetzt steht auf jeden Fall fest, dass der Halt Meerbusch-Osterath während des Umleitungszeitraums über einen Schienenersatzverkehr mit Bussen von und nach Krefeld-Oppum angebunden wird. Alternativ könne zwischen Krefeld Hauptbahnhof und Düsseldorf Hauptbahnhof die Linie U76 genutzt werden.

Der Bahnsteigausbau in Bilk hatte schon im Februar 2019 begonnen. Die Deutsche Bahn richtet hier neben dem vorhandenen S-Bahn-Haltepunkt auf einer Länge von 215 Metern einen barrierefreien Regionalbahnsteig ein. Davon werden Reisende in Richtung Aachen, Dortmund oder Krefeld/Venlo ebenso wie Pendler in Richtung Carlstadt, Bilk-Süd, Uniklinik und Hafen profitieren, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens im Internet (www.bauprojekte.deutschebahn.com). Insgesamt soll das Bauprojekt in Bilk zwei Jahre andauern. Es wird in fünf Phasen realisiert. Es ist vorgesehen, den Bahnsteig zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 in Betrieb zu nehmen.

„Es wird derzeit sehr viel in die Verbesserung der Infrastruktur investiert. Das ist auch gut so“, betont Karin Punghorst. Einschränkungen wie jetzt für den Niers-Express seien dabei nicht immer zu vermeiden. Nach der Baustellenphase im April 2020 gelte wieder der reguläre Fahrplan.

 Wer zuletzt mit dem Niers-Express unterwegs war, lernte übrigens eine „Zugschwächung“ (so Originalton der Nordwestbahn) kennen: Ab Düsseldorf in Richtung Krefeld gab es ein vermindertes Platzangebot. Der RE 10 wird täglich von etwa 23 000 Fahrgästen genutzt.