Offene Tür im Berufskolleg: Im ICE-Cockpit Platz nehmen

Drei Berufskollegs stellten bei der offenen Tür die Schwerpunkte ihrer Ausbildung vor.

Krefeld. Lokführer heißen sie nur noch umgangssprachlich. Die richtige Bezeichnung lautet Triebfahrzeugführer. Das erfuhren die Jugendlichen und Erwachsenen beim Besuch des Berufskollegs Uerdingen, wo zum Tag der offenen Tür extra ein ICE-Fahrstandsimulator der Firma Siemens aufgebaut worden war. Statt trockener Theorie durften sie im Führerstand Platz nehmen und einen ICE virtuell mit einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 330 Stundenkilometern durch die Landschaft fahren.

Am Samstag präsentierten sich drei der vier Krefelder Berufskollegs bei einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit. Das Berufskolleg Vera Beckers hatte schon vor zwei Wochen über seine Bildungsgänge informiert, Glockenspitz, Kaufmannsschule und das BK Uerdingen zogen jetzt nach.

Am Technischen Gymnasium des Berufskollegs Uerdingen schließen Schüler mit einem vollwertigen Abitur ab. Schwerpunkte sind technische und naturwissenschaftliche Fächer, zum Beispiel gibt es Maschinenbau-Leistungskurse. Hans-Wilhelm Heldt, stellvertretender Schulleiter, hält diese Möglichkeit für eine gute Alternative zum herkömmlichen Gymnasium: „Wer ein technisches Studium aufnehmen will oder eine Ausbildung in diese Richtung machen möchte, der ist bei uns gut aufgehoben.“ In Uerdingen ist außerdem der Besuch der Fachoberschule möglich, aber auch Schüler des Berufsgrundschuljahres können hier den Hauptschulabschluss erlangen.

Ein paar Kilometer weiter, am Berufskolleg Glockenspitz, waren die Werkstätten ein Magnet. Der schulische Schwerpunkt liegt hier auf den Bildungsgängen Gestaltung und Technik. Neben der klassischen Berufsschule für Auszubildende im Dualen System können Schüler mit mittlerem Schulabschluss (Fachoberschulreife) hier die Fachhochschulreife erlangen. Damit bietet das Glockenspitz eine Alternative zur Gymnasialen Oberstufe. Voraussetzung dafür ist ein Praktikumsvertrag oder eine abgeschlossene Berufsausbildung in den Bereichen Gestaltung oder Technik.

Die Kaufmannsschule der Stadt Krefeld hat sich dagegen auf Bildungsgänge im kaufmännischen Bereich spezialisiert. Als Gegenstück zum Technischen Gymnasium bietet sie das Wirtschaftsgymnasium an. Auch dieses führt zur allgemeinen Hochschulreife, also zum Abitur. Im Unterschied zu den anderen Kollegs gibt es hier zusätzlich die Möglichkeit, vollwertige Berufsausbildungen zu absolvieren.