Perserkatze mit Kurzhaarfrisur

Am Anfang fiel Antje Arentz der Anblick von Ronja nicht leicht.

Krefeld. Es ist eine wahre Aschenputtel-Geschichte, die Ronja erlebt hat. Sie könnte auch "Wie aus dem hässlichen Entlein ein schöner Schwan wird", überschrieben werden. Doch stopp. Ronja ist weder Märchenfigur noch Federvieh, sondern eine Katze.

Der Reihe nach. "Ich habe am Anfang des vergangenen Jahres über das ,Tier der Woche’ in der WZ gelesen, in dem ein Kater ein neues Zuhause sucht", erzählt Antje Arenz aus Fischeln. "Er hieß Kasimir und sah total süß aus. Als ich zum Tierheim kam, war schon eine Mutter mit ihrer Tochter da. Ich war zu spät. Doch im Tierheim drückten mir die Mitarbeiter eine andere Katze in den Arm."

Antje Arenz wusste zuerst gar nicht, wie sie diesen Stubentiger halten sollte. Er war bis auf die Haut geschoren und sah auch sonst gar nicht süß aus. "Das Fell der Perserkatze war so verfilzt gewesen, dass im Tierheim nichts Anderes als ein Radikalschnitt erfolgte. Was übrig blieb sah dünn, erbärmlich und vernachlässigt aus. Ronja hatte nur einen dicken, wuschelig behaarten Kopf." Die Tierliebhaberin nahm den Vierbeiner natürlich mit nach Hause.

Dort versteckte sich die Katze erst einmal unter dem Badezimmerschrank. Als Marc, der Herr des Hauses kam, staunte er nicht schlecht über das seltsame schwarze Tier vor den weißen Fliesen.

Das Badezimmer-Versteck ist nach einem Jahr ebenso out wie die Kurzhaarfrisur. Ronja ist eine hübsche Schmuse-Katze mit langem Fell geworden, so wie es sich für eine Vertreterin ihrer Perserkatzen-Rasse gehört. Sie kuschelt jetzt gerne im Häuschen unten am Katzenbaum. Am liebsten springt sie jedoch fliegenden Leckerlis hinterher. Dann fliegt auch das lange Haarkleid und Ronja gibt die kleine Räubertochter. Womit wir wieder bei der Literatur sind...