Pop-up-Store "kr.city" Temporäres Geschäft soll die Königstraße in Krefeld beleben

Krefeld · Am Samstag haben Vanessa Rödiger, Michael Fedder und ihre Mitstreiter einen „Pop-up-Store“ an der Königstraße in Krefeld eröffnet. Eine Besonderheit: Feste Öffnungszeiten gibt es nicht.

Michael Fedder und Vanessa Rödiger haben am Freitag im Geschäft an der Königstraße 89 alles vorbereitet, für den ersten Tag ihres temporären Ladens. Dort gibt es unter anderem Mode ihrer Marke „kr.city“.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

An der Königstraße 89 gibt es ab Samstag ein neues Geschäft: für Mode, für Möbel, für Gin und für Grußkarten. Das an sich ist schon eine gute Nachricht, sie geht aber noch weiter. Denn das Geschäft ist auch ein Modell dafür, wie die Königstraße und die Krefelder Innenstadt belebt werden können. Vanessa Rödiger, Michael Fedder und ihre Mitstreiter eröffnen einen temporären Laden („Pop-up-Store“). Mauritz Knuffmann, Sohn des Inhaberpaares, möchte das leerstehende Ladenlokal mit dem Zwischennutzungskonzept beleben und für mögliche Langzeitmieter interessant machen.

Damit verwirklicht Knuffmann einen Gedanken, der für das Stadtzentrum bisher ausschließlich diskutiert wurde. So hatte zum Beispiel Christoph Borgmann, Vorsitzender der Krefelder Werbegemeinschaft, die Idee im Interview mit unserer Redaktion erörtert. Er verwies auf die Niederlande, wo permanent neuartige Handelsformate entwickelt würden: „Der Baumarkt auf kleiner Fläche. Oder der Autohändler, der nur einen Wagen präsentiert, aber die Möglichkeit schafft, sein Wunschauto am Computer zu entwerfen. Oder der Fahrradladen mit angeschlossener Rad-Garage für Kunden. Oder das Pop-up-Geschäft, in dem zwei Monate im Jahr Weihnachtsschmuck verkauft wird, anschließend Skier und im Frühjahr Blumenschmuck. Mit solchen Ideen hängen wir hier noch hinterher“, sagte Borgmann in dem Gespräch im Januar.

Damals hatten aktuelle Zahlen zu Leerständen die Diskussion befeuert, wie der Einzelhandel in der Stadt eine Wende schaffen kann. Mehr als 70 Ladenlokale ohne aktuellen Mieter waren damals gezählt worden und hatten veranschaulicht, wie der Internet-Handel und andere Faktoren die Innenstadt verändert haben.Das Angebot im temporären Geschäft an der König-
straße ist anders als im Beispiel des Werbegemeinschaftsvorsitzenden beschrieben, aber auch bunt gemischt: Vanessa Rödiger und Michael Fedder präsentieren dort die Mode ihrer Marke „kr.city“. Das Paar hat sie vor zwei Jahren gegründet und T-Shirts, Kapuzenpullover und Mützen mit ihrem lokalpatriotischen Schriftzug versehen.

Die beiden machen dies neben ihren Hauptjobs und im eigenen Wohnzimmer – aber mit so viel Nachfrage, dass sie den Wunsch eines eigenen Ladens schon eine Weile in Kopf und Herz tragen. Für den „Pop-up-Store“ haben sie jetzt eine neue Kollektion entworfen.

Mitstreiter wurde auf
dem Weihnachtsmarkt bekannt

Die Inneneinrichtung des Geschäfts stammt vom zweiten Mitstreiter, der Marke Tom & Mary, die sich auf alt aussehende Möbel (Vintage) spezialisiert hat. Folglich dient das Interieur nicht nur der Präsentation der Mode, sondern kann auch gekauft werden.

In oder auf den Möbeln werden darüber hinaus wohlgefüllte Flaschen zu finden sein. Der eigenhändig destillierte Longitude Gin stammt von Pete Kirchhausen, gleichermaßen leidenschaftlicher Krefelder wie Gin-Experte. Der dritte Mitstreiter heißt Needful Things und kann den Krefeldern durch seine Grußkarten und Bilder vom Weihnachtsmarkt bekannt sein.

Mischung und Angebot des temporären Geschäfts sollen noch wachsen, aber wie bei den Öffnungszeiten gehen die Macher die Sache erst einmal entspannt und frei an. Es gibt eben keine festen Öffnungszeiten, vielmehr kündigen die Beteiligten jeweils kurz vorher über verschiedene Kanäle an, wann man wieder bei ihnen an der Königstraße einkaufen kann. Bisher haben sie drei Termine angekündigt: Samstag, 1. Juni, 10 bis 20 Uhr, Samstag, 8. Juni, 10 bis 19 Uhr und Samstag, 15. Juni, 10 bis 19 Uhr.