Bürger-Schützen: Tradition liegt ihm am Herzen

44 Jahre war Benedikt Lichtenberg in der Gesellschaft aktiv, 16 davon als Vorsitzender. Jetzt macht er Jüngeren Platz.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Benedikt Lichtenberg hat der Bürger-Schützen-Gesellschaft 1451 Fischeln ein Gesicht gegeben. Er ist seit 44 Jahren aktives Mitglied dieses Vereins, davon über 36 Jahre im Vorstand und die vergangenen 16 Jahre als Vorsitzender tätig. Jetzt tritt der 61-Jährige — gemeinsam mit vier weiteren Vorstandskollegen — von seinem Amt zurück, um Jüngeren Platz zu machen. Den Schützen bleibt er jedoch treu.

Heimatpflege, Tradition und Brauchtum haben bei Lichtenberg hohe Priorität. „Schon von Kindesbeinen an liebe ich die Schützenfeste mit ihren Umzügen und der Musik“, berichtet er. „1970 habe ich mit Freunden dann eine eigene Kompanie gegründet, die Sappeure.“ Das Sappeur-Corps gehört seinem Ursprung nach zu den Pionieren, den Wegbereitern. Sie ziehen mit einem langstieligen Beil an der Spitze des Zuges.

„Mir liegt die Tradition des Beschützens und die Fürsorge am Herzen. Es geht um Heimatgefühl und Gemeinsamkeit“, erklärt Lichtenberg. Deshalb kommen Erlöse des Schützen- und Heimatfestes caritativen und sozialen Einrichtungen wie dem Kinderzentrum „Stups“, Essen auf Rädern und den Krefelder Jugendzentren zugute. „Wir wollen Menschen unterstützen, die nicht mitfeiern können und im Schatten stehen.“

Die Jahre 2000 und 2001 waren für den Brauchtumspfleger und seine Frau Hildegard schön, anstrengend und glanzvoll. Sie bildeten das Schützenkönigspaar zum 550-jährigen Bestehen der Gesellschaft. „Sechs Tage haben wir anlässlich des Jubiläums gefeiert“, erinnert er sich an die prunkvolle Zeit. „Es war schön, wie die Nachbarschaft mitgezogen ist und die Straße geschmückt hat. Ich hatte drei Wettbewerber um die Königswürde im Jubiläumsjahr.“

Seit einem Vierteljahrhundert baut der aktive Mann das Schützenarchiv kontinuierlich aus. „Neben Medienberichten, Bildern und Filmdokumenten beinhaltet es eine umfangreiche Bibliothek sowie historische Uniformen und Ballkleider der Damen, die sie zum Schützenfest trugen. Auch Pokale, Fahnen und alte Filme sind dabei“, erzählt der 61-Jährige. Die Exponate lagern im Fischelner Rathaus. „Die Stadt hat uns Räume zur Verfügung gestellt.“ Lichtenberg will diese Arbeit auch weiterhin fortführen.

2003 wurde unter seiner Federführung der „Kreis der Freunde und Förderer für Heimatpflege und Schützenbrauchtum“ in der Bürger-Schützen-Gesellschaft gegründet. Hier wird auch die Jugendarbeit des Vereins gefördert. Und in 2011, zum Jubiläum von „560 Jahre Schützenwesen in Fischeln“, hat der Schütze den „Historischen Rundgang“ erarbeitet. Es ist eine kleine Broschüre, mit deren Hilfe Bürger „Fischelner Heimatkunde“ betreiben können.