Fischelns Historie entdecken
Die Bürger können demnächst bei einem Rundgang die Geschichte ihres Stadtteils kennenlernen.
Fischeln. Die Fischelner Schützen sind vielseitig: Neben den „normalen“ Aktivitäten einer Schützengesellschaft haben sie sich auch die Geschichte ihres Ortes und deren Vermittlung auf ihre Fahne geschrieben. So gab es am Samstagnachmittag auch einen ungewöhnlichen Termin für den amtierenden Schützenkönig Thomas Schlösser.
Gemeinsam mit Heinz Hambloch, einem ebenfalls in Sachen Geschichte sehr engagierten Fischelner Bürger, konnte er beim Zunftbaum und gut vom Bürgersteig der Kölner Straße einzusehen, die erste Überblickstafel zum neuen historischen Ortsrundgang einweihen.
Derzeit 49 Personen — überwiegend aktive Schützen, aber auch historisch interessierte Bürger — haben sich als „Freunde und Förderer für Heimatpflege und Schützenbrauchtum in der Bürger-Schützen-Gesellschaft 1451 Fischeln “ zusammengeschlossen.
Zwei Jubiläen dienten als Anlässe, sich gerade jetzt intensiver mit der Geschichte des Ortsteils zu beschäftigen. Im vergangenen Oktober konnte man den 100. Geburtstag des Fischelner Rathauses feiern, und im kommenden Jahr wird die Bürger-Schützengesellschaft 560 Jahre alt. Für den ersten Vorsitzenden Benedikt Lichtenberg und die Fischelner ist dies gerade der richtige Zeitpunkt, „für sich selbst die Heimat zu erforschen — und natürlich auch für die Krefelder“.
Dreißig Gebäude und Objekte wurden ausgewählt und in Form eines historischen Rundgangs auf die Reihe gebracht. Zwar werden die informativen Schilder erst zum Frühjahr an den Häusern angebracht, aber man kann ab sofort schon auf eine Zeitreise bis ins Mittelalter gehen.
Eine handliche Broschüre, die gut in die Hosen- oder Jackentasche passt, wurde unter dem Titel „Fischeln auf den Spuren der Vergangenheit“ erstellt. Der kleine Führer ist kostenlos im Rathaus und in einer Reihe von Fachgeschäften erhältlich.
Im Süden beginnt der rund eineinhalbstündige Spaziergang am Kütterweg beim Ketelshof — auch Lentzenhof genannt. Vor rund 500 Jahren kam von dort der erste aus Fischeln stammende Geistliche an der Kirche St. Clemens.
Der zweite Name erinnert an Johann Peter Lentzen, der im 19. Jahrhundert einiges über die Geschichte veröffentlicht hat. Stolz sind die Fischelner auf eine Urkunde aus dem Jahr 943, in der erstmals eine Kirche in der „villa fiscolo“, in Fischeln, erwähnt wird.
Soweit reichen mindestens die Anfänge ihrer Pfarrkirche St. Clemens zurück. Die heutige Bausubstanz ist etwas jünger; an den romanischen Turm mit seinen Zwillingsfenstern wurde während des 14. Jahrhunderts im gotischen Stil angebaut.
Zu den Denkmälern des Rundgangs gehört in der Nähe der Kirche auch die „Knall-Jatz“. Diese „Knall-Gasse“ erinnert an das einstmals übliche Schuhwerk aus Holz. Wenn man mit den Klompen durch dieses Gässchen spaziert, klappert es beachtlich auf den Pflastersteinen.