Schützen- und Heimatfest: Gema-Gebühren kaum noch zu schultern

Das Schützen- und Heimatfest ist zwar gerade erst vorbei, doch haben die Planungen für 2009 schon begonnen.

Krefeld. Das große Schützen- und Heimatfest, das die Bürger-Schützengesellschaft 1451 Fischeln vom 29. Juni bis 3. Juli glanzvoll und mit der Sonne im Bunde über die Bühne brachte, ist vorbei. Nun scheint Ruhe in Krefelds größtem Stadtteil eingekehrt zu sein: Keine Marschmusik, kein Schellenklang, kein Schützenleben mehr? Weit gefehlt!

Die Vorbereitungen für das nächste Fest, das alle zwei Jahre stattfindet, haben begonnen. Bereits drei Tage nach Abbau des Festzeltes trafen sich der Vorstand unter der Federführung von Benedikt Lichtenberg und der Offiziercorps zur obligatorischen Manöverkritik. Organisationsleiter Jürgen Schick: "Jede Veranstaltung soll ein Stück besser sein als die vorherige." Das Ergebnis der Kritik bildet die Grundlage für alle Planungen, die dann in den Köpfen skizziert werden: Grobfestsetzung der jeweiligen Veranstaltungsblöcke, Einteilung bei den Festzügen, Zeltwirt und Musik sowie u.a. Gestaltung des Festbuches, das in 2007 über 170 Seiten umfasste.

Spätestens 18 Monate vor dem nächsten Schützen- und Heimatfest, das eine fünfstellige Summe verschlingt und stets am ersten Sonntag im Juli eines ungeraden Jahres stattfindet, geht es dann ans "Eingemachte". Auf einer Klausurtagung verabschiedet der Vorstand die Programmplanung, die die Leitlinie für das Organisationsteam bildet: Gespräche mit dem Zeltwirt müssen geführt werden, Anfragen und Verpflichtungen der Musikzüge sowie der Zeltmusik. Schick: "Eine fünftägige Veranstaltung wie in Fischeln kann man nur mit einer eingespielten Mannschaft organisieren."

Erste Druckaufträge werden vergeben: Einlass- und Ehrenkarten sowie das kleine, stets griffbereite Taschen-Organisationsheftchen für die Aktiven, wo die wesentlichen Dinge des Schützenfestes verankert sind. Jürgen Schick: "Alles steht natürlich unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit. So sind inzwischen die Gema-Gebühren für alle Schützenvereine ein riesige Belastung geworden, die kaum noch geschultert werden können." Die Gema-Gebühren werden nach Quadratmetern im Festzelt berechnet. Hinzu kommt die Anzahl der Musikeinheiten im Zug. Jürgen Schick: "Die Gebühren können nicht von den Eintrittsgeldern gedeckt werden, da allein 350 Schützen mit ihren Frauen sowie 650 passive Mitglieder freien Zugang haben." Die Gema (Gesellschaft für musikalische Aufführungsrechte) nimmt die Interessen der Komponisten, Textdichter und Verleger gegenüber Veranstaltern öffentlicher Musikdarbietungen wahr.

Die Veranstaltung wird minutengenau in einem Organisationsplan erfasst, ein Werk von zuletzt 44 Din-A4-Seiten. Danach gehen die Einladungen an befreundete Schützenvereine und Ehrengäste heraus sowie Plakate, Flyer und das Festbuch in Druck. Vier Wochen vor dem Start werden Vorsitzende und Hauptleute der 29 Kompanien im Detail über das Fest informiert. Jürgen Schick: "Das Einzige, was wir nicht bestimmen können, ist das Wetter."