72-Stunden-Aktion: Ehrenamt macht Spaß
Vier Tage lang haben junge Menschen in mehreren Stadtteilen gute Werke vollbracht.
Krefeld. "Uns schickt der Himmel", mit diesem Motto machten sich bundesweit über 100000 Teilnehmer vier Tage lang auf, mit sozialen, interkulturellen oder ökologischen Projekten ein Zeichen zu setzen. 72 Stunden, so der Name und gleichzeitig das Programm der großen Jugendsozialaktion des Bistums Aachen, das ist nicht viel Zeit. Doch wie in ganz Deutschland zeigten auch die Jugendlichen in Krefeld, dass in drei Tagen viel erreicht werden kann. Zumal es bei vielen Projekten auch Vorarbeit zu leisten gab.
Den Auftakt zum Aktionstag feierten die Kinder und Jugendlichen in Krefeld am Donnerstag zunächst in der Kirche St. Dionysius, danach widmeten sich die einzelnen Gruppen ihren Projekten. Die Hülser Pfadfinder, die Rover vom Stamm der Raubritter etwa, verschönerten den Garten des Heinrich-Joeppen-Haus am Herrenweg. Dazu mussten die Jugendlichen zunächst Geld für neue Spielgeräte sammeln und die hölzernen Spielplatzgeräte dann aufbauen. Drei Tage lang errichtete die Gruppe zwei Reckstangen, einen Schwebebalken auf Federn und eine Schaukel. Zuvor war schon ein Betonfundament für die Geräte gegossen worden. Zusätzlich bauten die Pfadfinder einen großen Sandkasten um die Geräte.
Den Lohn ihrer Arbeit konnten die Hülser dann bei der Einweihungsfeier am Sonntagnachmittag ernten. Viele Kinder waren zur Einweihung gekommen und waren freudestrahlend beim Anblick der neuen Geräte. "Leider konnten die Kinder nicht wie geplant schon auf die Geräte, weil der Beton aufgrund des Regens nicht ganz ausgehärtet war", erklärt Sophie Hufer, Mitglied der Rover Gruppe.
Gute Stimmung herrschte auch in der Aktionsgruppe von Pastor Jürgen Lenzen. Diese sorgte in Gartenstadt ebenfalls für fröhliche Kindergesichter. Im Kindergarten der Pfarre St. Pius X. reinigte und malte das zehnköpfige Team fleißig, so dass die Einrichtung an der Breslauer Straße nun in neuem Glanz erstrahlt. Während in den Innenräumen die grüne und weiße Farbe in professioneller Malerkluft an die Wände gebracht wurde, kam bei der Außenreinigung der Mauern schweres Gerät in Form eines Hochdruckreinigers zum Einsatz. "Wir hatten sehr viel Spaß", sagt Lenzen. Zum Abschluss ging das Team ins Kino.
Viel bewegt, im wahrsten Sinn des Wortes, haben die Pfadfinder des Stammes St. Michael aus Lindental. Die mehr als 50 Teilnehmer starke Gruppe hat auf dem Zeltplatz der Pfadfinderschaft St. Georg in Traar neue Sträucher und Gewächse gepflanzt, legte ein Insektenhotel an, renovierte den Altar und räumte auf. Zuvor hatten die fleißigen Pfadfinder jede Menge Spenden für die Materialien gesammelt. Nach der Einweihung des neu gestalteten Altars wurde kräftig gefeiert. "Es war schön zu sehen, wie viel man in einer Gemeinschaft leisten kann", sagt Dr. Christian Brüx vom Pfadfinderstamm St. Michael, der den unermüdlichen Einsatz von Leiterin Anke Larosch besonders hervorhebt.