Die kleinen Wikinger sind los
In der Pfarrgemeinde St. Thomas Morus wandeln die Kinder auf den Spuren von Wickie und den starken Männern.
Krefeld-Kempener Feld. Auf den Spuren der Nordmänner: In der Pfarrgemeinde St. Thomas Morus an der Kempener Allee sind die Wikinger los. Eine Woche lang widmet sich die Ferienfreizeit der Gemeinde mit 60 Kindern den Seefahrern aus dem hohen Norden. Genauer gesagt seinem berühmtesten Vertreter, dem kleinen "Wickie". Das freche Wikinger-Kind mit dem rot-blonden Haar wird gemalt und mit dem Lied "Hey, hey Wickie" besungen.
Damit die Sieben- bis Zwölfjährigen sich auch wie echte Wikinger fühlen, haben die sieben Betreuer sich ein buntes Programm einfallen lassen. Die Pfarrwiese hat sich in ein Wikingerdorf verwandelt. Aus Holz und großen Tüchern haben die Kinder kleine Häuschen und auch Wikingerschiffe gebaut. "Es gibt jedes Jahr ein anderes Thema in der Ferienfreizeit", erklärt Jugendarbeiterin Anne Gransier.
Das Thema Wikinger wird den Kindern spielerisch nahe gebracht. An neun verschiedenen Stationen basteln die Mädchen und Jungen das, womit ein Wikinger sich gern umgab. Schilde und Schwerter aus Holz oder Äxte aus Pappe fertigen einige Kinder und bemalen diese kunstvoll. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Muster, Ornamente oder aber Totenköpfe schmücken die Schilde. Eine andere Gruppe bastelt filigrane Modelle der Drachenboote aus Papier.
An der Wand lädt ein riesiges Bild mit Wickie und den starken Männern zum Ausmalen ein. Ohne seinen Helm ging der Wikinger-Krieger nirgendwohin. In der Ferienfreizeit basteln die Kinder aus einem mit Zeitungspapier beklebten Ballon gleich zwei Helme.
Damit auch bei stürmischem Wetter kein Wikinger frieren muss, schneidert Gunhild Grefen mit ihrer Gruppe vom Überwurf bis zu den Beinlingen alles, was warm hält. "Die Wikinger haben sich über ihre Kleidung noch Decken geworfen, die dann auch zum schlafen benutzt werden konnten", erklärt Grefen. Ganz nebenbei lernen die Kinder auch den Umgang mit der Nähmaschine.
Über die Lebensweise der Wikinger wissen die Kinder bestens Bescheid. "Die waren viel auf Reisen, haben sich oft gestritten und fremde Dörfer angegriffen", erklären Robin (8) und Nicolas (9). Und der elfjährige Denis fügt hinzu: "Die Wikinger haben auch gerne ihre Schilde bemalt und Turniere gemacht, wie wir". Denn unter dem Motto "Wer ist der stärkste Wikinger?" treten die Kinder in sieben Teams gegeneinander an, um nicht nur Stärke, sondern vor allem Köpfchen zu beweisen.
Die Aufgaben sind vielfältig: Buchstaben mit der Zunge "erschmecken", die Zeit schätzen oder Kieselsteine transportieren. Und dies alles natürlich in Wikinger-Kluft. Das Tagesmotto "Wir sind Wickie" haben die Kinder voll verinnerlicht und die Freude ist in ihren Gesichtern abzulesen.