SpieDie: Das Spielzimmer des Viertels wird zehn Jahre alt

Zum Geburtstag gibt es eine Welturaufführung des Theaters Kids für Kids: „Sind wir denn verrückt?“

Krefeld. Das "SpieDie" ist zehn Jahre alt. Und die Initiative, die sich um das Spielhaus an der Dießemer Straße bemüht, ist noch viel älter. Helmut Boeck (56), der heutige Leiter, erinnert sich: "Schon 1990 haben wir auf dem Brachgelände eine Ferienaktion ,Giganten und Gnome’ durchgeführt." Inzwischen ist das SpieDie eine ans Werkhaus angeschlossene Einrichtung mit ständigem Programm. Bunte Vielfalt heißt es in den Osterferien zum Geburtstag.

Die täglichen Aktionen an den Nachmittagen, unter anderem mit Kletterspielen und Basteln, münden in eine Welturaufführung des Theaters "Kids für Kids" am Samstag um 15 Uhr: Dann geht es unter dem Titel "Sind wir denn verrückt?" auf eine Fantasiereise durch die zehn Jahre. Der Eintritt ist frei.

Weil das brachliegende Gelände mit freigezogenem Haus an der Dießemer Straße sich für einen Spielplatz anbot, gründete sich ein Verein Spiel- und Begegnungsplatz und entwickelte ein Konzept. Das von einem Verein getragene Werkhaus, das im nächsten Jahr 25 Jahre besteht, war damals treibende Kraft, denn die Einrichtung an der Blücherstraße platzte mit den Angeboten für Kinder schon aus allen Nähten.

Schließlich unterstützte die Stadt die Initiative, eine Gruppe arbeitsloser Jugendlicher wurde zum Umbau eingesetzt. Helmut Boeck: "Viele Schwierigkeiten mussten überwunden werden, und Geld fehlte auch." Ende März 1998 nahm das Spielhaus den Betrieb auf. Boeck: "Wichtig ist, dass die Kinder kommen, Spaß haben und etwas lernen."

Eine Riesenaktion fällt ihm spontan ein. "Yeti trifft Goliath" hieß es, als die Kinder vier Meter hohe Figuren auf Einkaufswagen bastelten und damit ein Theaterstück aufführten. Das Spielhaus beherbergt auf seinen 500 Quadratmetern eine Aktionshalle, ein Kinder-Café mit Küche sowie Gruppenräume und Werkstätten. Die Außenanlage mit rund 3000 Quadratmetern mit Baum- und Buschbestand bietet Spielgeräte, Sandflächen und einen Spielzeugverleih.

Höhepunkte gab es viele, wie Wanderungen, die vom SpieDie ausgingen, Aktionen auf der Bühne, Rosenmontags-Partys. Für Helmut Boeck ist vor allem das tägliche Angebot wichtig: "Das schafft ein Gefühl von Heimat." Die Besucher kommen nicht nur aus dem Viertel Dießem/Hardenberg, sie stammen aus vielen Kulturen - und begegnen sich bei sinnvollen Betätigungen. So wird das Spielzimmer für manche auch zum Wohnzimmer. Infos unter Ruf 606763 und im Netz