Viel Geld für Spielparadiese
Die Freizeitanlage an der Corneliusstraße ist eine besondere Herausforderung.
Krefeld-West. So an die drei Monate war Udo Weßel vom Fachbereich Grünflächen unterwegs, um eine vollständige Übersicht über den Zustand aller 168 Spiel- und Bolzplätze in Krefeld zu erhalten. Meist erledigte er dies umweltfreundlich per Fahrrad.
Seine Untersuchung ist die Grundlage für ein mittelfristiges Renovierungsprogramm, das im Vorjahr begann. Nach verschiedenen Kriterien (u.a. Bevölkerungsstruktur, soziale Aspekte, Elterninitiativen, Stadtteile) werden nach einer Prioritätenliste Teil- und Komplettsanierungen vorgenommen, erläutert Fachbereichsleiterin Doris Törkel. Nach Möglichkeit sollen diese Sanierungen über die einzelnen Stadtteile verteilt werden.
Im vergangenen Jahr, so rechnet Abteilungsleiter Heino Thies vor, floss rund eine halbe Million Euro in dieses Programm. 2009 seien der Spielplatz Nördliche Loh- sowie Neuland-/Vulkanstraße (erster Abschnitt Bolzplatz) komplett erneuert worden.
Die Anlagen Glindholz-, Bischof-, Melanchton-, Gutenbergstraße und Erftweg wurden zum Teil saniert. Kürzlich konnte der Platz Am Schwarzkamp von Grund auf renoviert werden, in Teilbereichen war dies an der Stettiner- und Mündelheimer Straße der Fall sowie am Alten Deutscher Ring und An de Dreew.
Eine besondere Problematik ist die Freizeitanlage Corneliusstraße/Schulhof Josefschule. Hier wurde in zwei Bürgerwerkstätten versucht, die Interessen der rund 1100 Kinder und Jugendlichen und der Erwachsenen aufeinander abzustimmen. Das Projekt wird auch in diesem Jahr fortgesetzt und im Rahmen des Programms "Stadtumbau West" aus Landesmitteln in Höhe von 80 Prozent gefördert.
In diesem Jahr sind außerdem sieben weitere Teil- oder Komplettsanierungen anvisiert. Fast 700000 Euro an städtischen und Landesmitteln werden dafür voraussichtlich aufgewandt. Neben der Corneliusstraße (300.000) sind dies die Spielplätze Albrechtplatz (60.000), Weggenhofstraße (70.000), Jakob-Hüskes- (4000), Herbertz- (45.000) und Neuland-/Vulkanstraße (115.000, 2. Abschnitt Gerätespielplatz) sowie Lübecker Weg (40.000).
Für die Skateranlage Voltaplatz stehen 50000 Euro zur Verfügung. Die Projekte Lübecker Weg und Neuland-/Vulkanstraße sind allerdings noch von der Bereitstellung der städtischen Mittel abhängig. Das Übergewicht der Innenstadt erklärt sich aus den Fördermöglichkeiten des "Stadtumbau West". Für 2011 ist derzeit der Spielplatz am Westwall für eine Komplettsanierung vorgesehen. Der Platz am Anne-Frank-Platz wird teilweise saniert.
Bei allen Projekten, so betont Doris Törkel, sei eine enge Abstimmung mit dem Fachbereich Jugendhilfe sowie den Spielplatz-Paten und den Elterninitiativen vor Ort gesichert. Derzeit, so Angela Schäfer vom Kinder- und Familienbüro, engagieren sich auf 73 Spielplätzen insgesamt 184 Patinnen und Paten vor Ort. Auch dies werde bei der Erstellung von Prioritätenlisten berücksichtigt.