Herbertzstraße: Ein neues Quartier für Oppum

Wohnstätte plant auf rund 30 000 Quadratmetern. Das erste Wohnheim für Obdachlose wird schon im Winter abgerissen.

Krefeld-Oppum. Oppum bekommt ein neues Quartier. Es entsteht auf rund 30 000 Quadratmetern Grundstücksfläche an der Herbertzstraße. Noch in diesem Winter wird dafür ein Teil der alten Obdachlosenunterkünfte dem Erdboden gleich gemacht. Und auch an anderer Stelle tut sich was in diesem Stadtteil. Für die Ecke Werkstätten-/Maybachstraße wurde der Abrissantrag gestellt und für das Grundstück an der Werkstättenstraße, auf dem das Parkhaus steht, gibt es ebenfalls Baupläne. Überall ist die städtische Tochter Wohnstätte federführend bei der Planung.

„Wir haben an der Herbertzstraße schon vor Jahren Gebäude abgerissen“, sagt Thomas Siegert, der Geschäftsführer der Aktiengesellschaft. „Jetzt folgen die Hausnummern 75, 75a, 77 und 77a. Sie stehen komplett leer. Die anderen Häuserblocks sind noch bis März an die Stadt vermietet. Danach sind auch dort alle Bewohner weggezogen. Dann können wir alles abreißen und mit der Fläche planen.“

Dieses neue Quartier wird für Krefelder, aber auch für Auswärtige interessant, die beispielsweise kommend über die Autobahn schnell zwischen Wohnort in Krefeld und Arbeitsstelle in Düsseldorf pendeln möchten. „Wir wollen dort eine Bebauung, wie wir sie schon an Weiden entwickelt haben. Dort wurde das Gebiet durch die neuen Einfamilienhäuser und dem Geschosswohnungsbau mit sehr viel Grün aufgewertet“, erklärt Siegert. „Das wird auch an der Herbertzstraße so sein.“ Er sieht einen Zeitplan von fünf bis sieben Jahren bis zur Fertigstellung an der Herbertzstraße vor.

Im ersten Quartal 2013 werden die Bagger in den Kurvenbereich Maybach- und Werkstättenstraße rollen. „Dort stehen die Häuser bereits leer, der zuständige Architekt arbeitet an den Plänen.“

Die Bebauung wird drei Geschosse samt Staffelgeschoss haben. Im Erdgeschoss ist Platz für vier Geschäfte. „Die Betreiber einer Praxis für Physiotherapie, eines Kiosks und einer Eisdiele haben bereits Interesse gezeigt“, berichtet Peter Schwarz, der Leiter der Hausbewirtschaftung bei der Wohnstätte.

Darüber werden 22 öffentlich geförderte Wohnungen entstehen — gedacht für Menschen mit Wohnberechtigungsschein. Der Eingang des neuen Komplexes wird an der Werkstättenstraße liegen. Stellplätze gibt es im Hof des Hauses. „Außerdem wollen wir das gegenüber gelegene Grundstück von der Stadt pachten“, erklärt Siegert. „Dort gibt es dann weitere 36 Parkplätze, die auch den Geschäftsleuten zur Verfügung stehen.“

Dann soll an dieser Stelle auch der Platz vor und zum Bahnhof hin neu gestaltet werden. „Die Planungskosten sind noch im Etat“, erklärt Ratsherr Jürgen Wettingfeld. Auf der gegenüber gelegenen Seite ist bereits ein kleines Zentrum entstanden. Pizzeria- und Café-Betreiber planen für den Sommer mit Außengastronomie. (die WZ berichtete). Dazu passe die Eisdiele bestens. Schwarz: „Der Betreiber will verschiebbare Glaselemente errichten.“

Noch gehören Parkhaus und das 3100 Quadratmeter große Grundstück an der Werkstättenstraße 10 der Stadt. Die Wohnstätte möchte auch hier aktiv werden. Wir wollen nach dem Abriss des Parkhauses zwei- bis dreigeschossige Häuser errichten. In der einen Hälfte kann ein rund 250 Quadratmeter großer Saal entstehen. Siegert: „Wir suchen hierfür einen Pächter, der eventuell auch Gastronomie betreibt.

Der andere Bereich könnte für zwei Wohngruppen mit je acht Personen interessant sein“. Das Angebot richtet sich an die erwachsen gewordenen behinderten Kinder von Eltern, die ihren Nachwuchs versorgt sehen wollen, wenn sie selbst zu alt für die Pflege sind. Hinter diesem Komplex sollen noch fünf Reihenhäuser entstehen. „Dafür muss der B-Plan geändert werden. Bekommen wir grünes Licht, könnten wir durch die Errichtung der Reihenhäuser sicherlich einen besseren Preis für das Grundstück bieten.“