Ein Spielplatz mit Gemüsebeet

Die Altkatholische Gemeinde setzt sich für die Sanierung des Geländes an der Dreikönigenstraße ein.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Im Frühjahr sollen in den verwahrlosten Hochbeeten des Spielplatzes an der Dreikönigenstraße anstelle des Gestrüpps Erdbeeren und Gemüse wachsen. Dann wird auch der Sand ausgetauscht und morsches Holz beseitigt sein. Das traurige und verwahrloste Bild, das der Spielplatz seit rund zehn Jahren abgibt, ist dann Geschichte. Die Altkatholische Gemeinde macht sich mit anderen Organisationen für die Instandsetzung des grünen Bereiches stark, die Stadt stellt einen Antrag auf Fördermittel fürs nächste Jahr.

Foto: Andreas Bischof

Bevor die rund 70 000 Euro, die aus dem Stadtumbau West für die komplette Instandsetzung nach Krefeld fließen sollen, ankommen, wird der Spielplatz mit kleinen Mitteln hergerichtet. „Der Spielplatz besteht seit rund 30 Jahren“, erzählt Cornelius Schmidt, der Pfarrer der Altkatholischen Kirchengemeinde von gegenüber. „Später waren dort mehr Süchtige als Kinder anzutreffen, der Platz wurde geschlossen.“

Der Krefelder Künstler Caco hatte die Sanierung des Platzes vorangetrieben. „Ich wohne nur wenige Meter entfernt und muss täglich mit ansehen, wie die Kinder auf der Straße spielen müssen, weil das Gelände seit Jahren abgeschlossen ist und nicht mehr benutzt werden kann“, sagte er vor rund einem Jahr und fügte hinzu: „Dieser Zustand ist den Politikern egal, hier passiert nichts. Dabei wäre der Platz in der Innenstadt so wichtig.“ Er könne auch von den Bewohnern des Altenheims gegenüber genutzt werden.

Die Kritik hat gewirkt. Jetzt liegt eine Verwaltungsvorlage des Fachbereichs Grünflächen vor, die Abteilungsleiter Heino Thies in der Bezirksvertretung Mitte vorstellte: „Wir werden das Grün stark zurückschneiden für mehr Durchsicht, die Rahmenbepflanzung aber bestehen lassen. Der Zaun wird nach vorne versetzt, so dass er nicht mehr überstiegen werden kann, und die Wege werden hergerichtet“, berichtet Thies.

Neue Spielgeräte ergänzen das Angebot, wenn die Fördermittel fließen. Bis dahin bleibt der Spielplatz zwar ein Provisorium, das aber von der Kirchengemeinde, der Bürgergesellschaft Schinkenplatz und der Organisation Transition Town mit den Mitarbeitern des Fachbereichs Grünflächen hergerichtet wird.

„Wir nehmen einige Organisationen für das Gelingen mit ins Boot. 3000 Euro für neue Begrenzungshölzer schießen wir vor, die bekommen wir zusammen“, ist Schmidt sicher. „Wir fangen jetzt an, damit wir im Frühjahr fertig sind und die Kinder sehen können, dass Erdbeeren nicht in der Supermarkt-Tiefkühltruhe wachsen.“