40000 Röschen für den Schützenkönig
Mehr als 100 Nachbarn, Freunde und Verwandte basteln in der Gärtnerei Witte den Papierschmuck für Schützenkönig Bernd Hauser.
Verberg. Ein gewelltes Stück Krepppapier und ein zehn Zentimeter langes Drahtstück - mehr brauchen die fleißigen Helfer von Schützenkönig Bernd Hauser aus Verberg nicht, um den Rosenschmuck für die künftige Königsallee zu basteln. In der Gärtnerei Witte an der Kornaue herrscht eine ausgelassene und herzliche Atmosphäre.
Mehr als 100 Nachbarn, Freunde und Bekannte des Schützenkönigs wollen dafür sorgen, dass der Busenpfad ab dem 29. Mai mit roten und weißen Rosen prächtig geschmückt werden kann. "Schützenkönig zu sein, war immer ein Traum von mir", sagt der 56-Jährige. Dieser Traum erfüllte sich am 7. September nach 763 Schüssen. Bernd II. will nah bei den Leuten sein und die Menschen begeistern.
In der Gärtnerei Witte hat er das bereits geschafft. Der Raum ist proppenvoll. Über den Tischen und Bänken, an denen die Helfer sitzen, hängt ein großes Plakat: Schützenfest in Verberg (Pfingsten). So haben alle das Ziel stets vor Augen, denn bis zum Schützenfest sollen 40000 Röschen gedreht werden.
Viele Nachbarn vom Busenpfad sind besonders eifrig dabei, es geht schließlich darum ihre Straße zu schmücken. Kurt Evertz wohnt in Haus Nummer 111, Gisela Peeters in Nummer 76. Mit geübten Handgriffen produzieren die beiden Papierrosen wie am Fließband: "Eine bessere Nachbarschaft als am Busenpfad gibt es nicht, wir helfen selbstverständlich gerne mit."
Mein Nachbar
Auch die Gastgeber Angela und Heinz Witte sind fleißig dabei. "Schon meine Eltern waren mit der Familie Witte befreundet", sagt Schützenkönig Bernd Hauser. Vater Willi Hauser war General und Marschall im Verberger Schützenverein. Bernd Hausers Frau, Königin Marion, pflegt abseits des Schützenfestes die nachbarschaftlichen Beziehungen. Einmal im Monat treffen sich die Damen des Busenpfad zum Kaffeetrinken. Damit den Rosendrehern bei der Arbeit nicht langweilig wird, erzählt der König über ein Mikrofon aus der Geschichte des Schützenvereins in Verberg, der 1765 gegründet wurde, und motiviert seine Mitstreiter mit den aktuellen Anzahl der schon fertiggestellten Rosen.
Zusätzlich hat Bernd II. noch die Band "Swing und Smile" engagiert, die für beschwingtes Arbeiten sorgt. Doch auch ohne diese Zusatzmotivation helfen alle voller Eifer mit. "Das ist eine wichtige Tradition, die wir gerne fortführen", sagt Marianne Seidel-Müller, die mit ihren Mann Gerd an die Kornaue gekommen ist. Neben dem Dank und dem Lob für die Helfer hebt König auch den Einsatz seiner beiden Königskompanien hervor. Die Preußischen Pioniere und die Grenadiere unterstützen das Königshaus mit vollem Einsatz. "Die Arbeit für den König ist keine lästige Pflichtaufgabe für uns, wir sind voller Freude dabei", sagt der 19-jährige Benjamin Ruland.
Es braucht nicht viel an Material um eine Papierrose herzustellen, aber es ist gleichzeitig die Arbeit an einer guten Nachbarschaft. So wird am rot-weiß geschmückten Busenpfad Ende Mai jeder sehen können: Gute Nachbarschaft kann viel bewegen.