Meinungen am WZ-Bus: „Die Kreuzung ist gefährlich“

Anwohner der Moerser Straße ärgern sich über rabiate Autofahrer und die Ampelphasen.

Inrath/Verberg. Autofahrer nutzen an der Kreuzung Moerser Straße und Heyenbaumstraße nicht nur die Straße, sondern auch den abgesenkten Bürgersteig, um abbiegende Autos zu überholen. Selbst als am Aschermittwoch die Mobile Redaktion im WZ-Bus zur Leserbefragung vor Ort war, gab es kaum eine Ampelphase, während der sich die Autofahrer an die Verkehrsregeln hielten.

Die Ampel als solche stellt eigentlich niemand in Frage. "Sie ist ein Segen für alle schwächeren Verkehrsteilnehmer", sagt Karl-Heinz Buskamp. Als Rollstuhlfahrer habe er so die Möglichkeit, einfach die Straße zu überqueren. "Früher war das schwieriger." Die Stadt müsse aber für einen vernünftigen Verkehrsabfluss sorgen. Gar kein Verständnis hat er für Autofahrer, die den Bürgersteig samt Radweg als Abkürzung nutzen. "Das ist teilweise wirklich schlimm."

Für Ärger sorgen die Ampelphasen. "Als ich mein Auto in die Werkstatt an der Kreuzung brachte, stand ich vorher ganze zehn Minuten im Stau", sagt Felix Becker aufgebracht. Matthias Wendlandt berichtet von "keinerlei Rücksichtnahme". Dies liege daran, dass die Ampel so kurz geschaltet sei, dass nur es nur wenige Autos über die Kreuzung schafften - die Autofahrer werden ungeduldig und nutzten dann den Gehweg zu risikoreichen Überholmanövern.

Die Polizei, so der Wunsch einiger Anwesender, müsste einfach öfter vor Ort kontrollieren und Bußgelder an die verteilen, die sich nicht an die Verkehrsregelungen halten.

Beate Krülls von der Bäckerei an der Kreuzung stimmt dem zu: "Die Ampelschaltung ist eine Katastrophe. Morgens und nachmittags im Berufsverkehr ist der Stau besonders schlimm."

Mutter Katharina Lichtenberg hat im Dämmerlicht Angst um ihre Kinder. Wenn sie mit ihrem Sohn, dem fünfjährigen Dominik, morgens zum Kindergarten fährt, sind sie an der Ampel besonders vorsichtig: "Die Kreuzung ist gefährlich. Wenn die Autos mit Karacho über den Bürgersteig fahren, ist es für sie teilweise unmöglich, Fußgänger zu sehen."

Über den Bürgersteig fahren? "Das würde ich nie machen. Dann muss man halt warten", sagt Anita Papadopoulos. Ihr selbst sei schon einmal fast einer hinten rein gefahren, weil sie hinter dem Linksabbieger gewartet habe. "Viele Autofahrer haben einfach keine Zeit."

Hilde Schmitz bringt öfter ihren Sohn Philipp zur Bushaltestelle an der Heyenbaumstraße und wartet dann an der Moerser Straße. "Das ist morgens lebensgefährlich. Mit ist schon öfter passiert, dass die Autofahrer einem fast über die Füße fahren." Es sei gut und schön, dass der Radweg ergänzt worden sei. So helfe er aber nicht.

Fußgängerin Birgit Horten wurde sogar einmal beinahe umgefahren. "Das Problem ist auch, dass die Fußgänger nur wenige Sekunden, nachdem die Autofahrer rot haben, schon das Grünsignal bekommen." Eine geänderte Ampelphase sei dringend notwendig.

Klaus Förster schlägt eine gestaffelte Ampelschaltung vor, "erst dürfen die Autos stadteinwärts und dann stadtauswärts fahren. So blockieren abbiegende Autos nicht die ganze Kreuzung." Autofahrerin Monique Vorstadt wünscht sich "einfach eine längere Grünphase auf der Moerser Straße".

Dies wäre beispielsweise dadurch gewährleistet, dass die Heyenbaumstraße- und die Hökendyk-Ampel zur Bedarfsampel umgebaut würde - also nur dann grün wird, wenn tatsächlich Autos davor stehen (als die Ampelschaltung Ende 2007 neu eingerichtet wurde, war dies bereits der Fall).

"Früher waren die Ampeln kürzer geschaltet. Warum hat man das geändert?", fragt Ingeborg Husmans. Jetzt staue sich der Verkehr zeitweise bis hinter den Kreisverkehr Flünnertzdyk und sorge bei den Anwohnern für Ärger.

Auch die Fahrradfahrer beschweren sich. Margret Laumen hat große Probleme, wenn sie von der Heyenbaumstraße links in Richtung Innenstadt auf die Moerser Straße abbiegen möchte - trotz roter Fahrbahnmarkierungen: "Der Bordstein gegenüber ist zwar für den Fahrradweg abgesenkt, dieser liegt jedoch so ungünstig, dass mich Autofahrer oft übersehen."

Auch Fahrradfahrerin Annemarie Isenberg berichtet von Problemen auf der Heyenbaumstraße: "Viele Autofahrer fahren über den Radweg auf der Straße." Dieser ist nur dort durch Markierungen auf der Fahrbahn begrenzt. Sie fordert deshalb die Verwaltung auf, Begrenzungs-Pöller zwischen Rad- und Autobereich zu setzen. Einen Pöller schlägt auch Wolf Kohlemann für die Moerser Straße vor. "Das ist eine Arbeit von einer Stunde - und dann wird sich jeder hüten, noch über den Geh- oder Radweg zu fahren."

Die Verwaltung wird bei der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 18. März eine Stellungnahme zu der Kreuzung Moerser Straße abgeben.