Radlerärger: „Radweg zu lange gesperrt“
Manuela Hacheney ist enttäuscht, dass die Sanierung am Europaring später als angekündigt beginnt.
Krefeld-Verberg. Wenn Manuela Hacheney hört, Krefeld sei fahrradfreundlich, ärgert sich die 54-Jährige. "Vielleicht ist das ja in der Innenstadt so, hier bei uns jedenfalls nicht", sagt sie. Die Krefelderin lebt am Nassauerring.
Sie stört sich daran, dass der Radweg am Europaring zwischen Moerser Straße und Heyenbaumstraße schon seit Monaten gesperrt ist und eine Sanierung auf sich warten lässt. Diese soll noch im September, vielleicht sogar schon am Montag, beginnen, kündigt Michael Streubel vom Presseamt der Stadt an.
Manuela Hacheney ist erleichtert, dass das gesperrte zwei Kilometer lange Stück künftig wieder befahrbar sein wird - die Sanierungsarbeiten sollen etwa zwei Wochen dauern. Denn die 54-Jährige hat sich vor allem um die Schüler der Maria-Montessori-Gesamtschule am Minkweg Sorgen gemacht. "Die mussten eine Umleitung über die Straße Am Flohbusch fahren. Selbst für mich als Erwachsene ist die Strecke gefährlich", sagt Hacheney. Dennoch beleibt für sie ein schaler Beigeschmack.
Im Frühjahr wurde der Radweg gesperrt. Bei den Aufräumarbeiten nach dem Winter sind Schäden festgestellt worden, sagt Streubel. Hacheney hatte daraufhin versucht, von der Stadt eine Auskunft über die Dauer der Sperrung zu erhalten. Nach mehreren erfolglosen Versuchen erhielt sie eine E-Mail. "Darin stand, dass man sich freut, mir mitteilen zu können, dass der Radweg nach den Sommerferien wieder benutzbar wäre."
Doch auch mehr als eine Woche nach Schulbeginn war nichts passiert. "Man hat ja viel Verständnis und weiß, die Stadt hat kein Geld. Irgendwann reißt aber der Geduldsfaden. Vor allem wenn Aussagen gemacht werden, die nicht gehalten werden", sagt sie. "Ich finde, dass eine Sperrung eines so wichtigen Radweges für mehrere Monate zu lang ist für eine fahrradfreundliche Stadt."
Laut Michael Streubel vom Presseamt ist es normal, dass bis zum Beginn der Sanierungsarbeiten einige Zeit verstrichen ist. "Wir brauchen zunächst einen politischen Beschluss und dann müssen wir eine Ausschreibung machen. Es gibt Fristen, die müssen gewahrt werden."