Spielzeug, Kleidung und etwas Süßes

1021 Pakete haben die Mitarbeiter der Krefelder Tafeln für bedürftige Kinder gesammelt.

Bockum. Exakt 1021 Pakete stapeln sich bis unter die Decke in der Außenstelle der Krefelder Tafeln an der Friedrich-Ebert-Straße in Bockum. Viele davon wurden liebevoll weihnachtlich verpackt. Es sind Weihnachtsgeschenke für bedürftigen Familien, die sich üppige Präsente für die Kinder nicht leisten können. Viele Stunden haben Cornelia Horster, Petra Meuter-Hadewig und Carmen von Gersum-Beek gemeinsam mit zahlreichen Helferinnen und Helfern damit verbracht, die Päckchen zu schnüren. "Das hat uns aber auch viel Spaß gemacht", sagt Carmen von Bersum-Beek. Die Aktion ist inzwischen zur festen Institution geworden.

2006 entstand bei einem gemeinsamen Kaffee-Nachmittag die Idee, noch mehr für Kinder machen zu können. Die Intention: Möglichst allen Kindern in Krefeld ein schönes Weihnachtsfest bereiten. Cornelia Horster und Petra Meuter-Hadewig hatten sich 2005 an der landesweiten Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" beteiligt. Das schien ihnen nicht genug. Medienberichte über die ansteigende Kinderarmut in Deutschland fassten die beiden Frauen den Entschluss, selbst tätig zu werden, zumal der Bedarf in Krefeld da ist. Mit einer Zahl von 100 bedürftigen Familien hatten beide gerechnet, doch mit 1000 Familien haben die beiden nicht gerechnet und waren sprachlos.

Mit viel Liebe und Hingabe wurden fortan die Pakete gepackt. Los geht es nach den Herbstferien im Oktober. Dann werden Bücher, Spielzeug, Kleidung, Süßigkeiten und nützliche Dinge gesammelt und weihnachtlich verpackt. Angefangen hat die Aktion 2006 mit 238 Kartons, inzwischen sind es über 1000. Und auch im nächsten Jahr wollen die fleißigen Helfer die Marke aus dem Vorjahr toppen.

Irmgard Hausmanns, stellvertretende Leiterin der Krefelder Tafeln, ist überwältigt von den Massen an Geschenken. "Mit so vielen Paketen haben wir nicht gerechnet", ergänzt von Gersum-Beek. Aus der Erfahrung der letzten Jahre lag die Schätzung bei etwa 700 bis 800 Paketen.

Die Mitarbeiter der Tafeln haben in der vergangenen Woche begonnen, die Geschenke im Rahmen der üblichen Essensausgabe an Bedürftige zu verteilen. Damit jeder mit dem Inhalt auch etwas anfangen kann, sind die Päckchen für bestimmte Altersgruppen gekennzeichnet. Auf eine möglichst gute Verteilung haben die Damen Wert gelegt. "In jedem Päckchen sollte Kleidung, etwas Süßes und etwas Nützliches sein", sagt Petra Meuter-Hadewig.

Wochenlang haben sich die Pakete in den Privathaushalten der Helferinnen und Helfer gestapelt. "Mein Sohn konnte in seinem Zimmer nur noch den Weg zum Bett und zum Computer bahnen", erzählt Gersum-Beek scherzend. In den letzten Tagen vor der Ausgabe gab es sogar Nachtschichten. Mit einem Transporter und mehreren privaten Pkw haben die Frauen die Pakete zu den Tafeln gebracht.