Krefeld. Wenn ein Aufzug feststeckt, ist das erstens ärgerlich, zweitens ein Zeichen für Probleme beim Antrieb. Wenn es danach geht, braucht Krefeld dringend die Hilfe eines sachkundigen Mechanikers.
Der lang diskutierte Fahrstuhl für das sanierte Stadttheater lässt weiter auf sich warten. Der Grund: Kämmerer Manfred Abrahams verweigert seine Unterschrift für die Beschlussvorlage. Im Bauausschuss landete sie gar nicht erst auf der Tagesordnung.
Die Gründe sind, wie bei Kämmerern üblich, finanzieller Natur: 345 000 Euro Kosten sollen Abrahams zu teuer sein. "Ich habe versucht, ihn zu einer anderen Haltung zu bewegen", sagt Kulturdezernent Roland Schneider. "Aber vergeblich." Die Entscheidung wurde nun um eine weitere Woche verschoben - obwohl Politiker aller Fraktionen den Bau des Aufzug im Kulturausschuss bereits vor Wochen begrüßt hatten.
Für das Theater ist das ein weiterer Schlag ins Kontor. Die Sanierung steht bereits jetzt unter enormem Zeitdruck. Ein weiterer Aufschub kann laut Schneider zu einem "Desaster" führen. "Wir können nun nicht mehr garantieren, dass der Zeitplan eingehalten wird", sagt er. Dem widersprach Baudezernent Thomas Visser im Bauausschuss. Und ergänzte: "Am Bedarf für den Aufzug bestehen in der Verwaltung keine Zweifel."
Dennoch: Ist die Theatersanierung nicht bis April 2009 abgeschlossen, sind die Folgen unabsehbar: Laut Schneider ist dann nicht nur die rechtzeitige Rückkehr ins Stadttheater in Gefahr, sondern auch die anschließende Renovierung in Mönchengladbach. Die aufwändigen Planungen greifen ineinander - viel Luft gibt es nicht mehr.