Kinderbetreuung Startschuss für drei neue Kitas
An der Randstraße, am Appellweg und an der Cäcilienstraße plant die Stadt Einrichtungen mit je sechs Gruppen.
Krefeld. Die Stadt baut ihre Kita-Plätze aus. Für rund zehn Millionen Euro entstehen drei neue Kindertages-Einrichtungen mit jeweils sechs Gruppen an Cäcilienstraße, Appellweg und Randstaße. Erstmals wird in einem Wettbewerbsverfahren ein Generalunternehmer als Realisierungspartner für alle drei Vorhaben gesucht, die im Bauhausstil errichtet werden sollen.
Ein einziger Plan für drei Standorte kann Kosten sparen. Der Boden an der Randstraße wird noch einmal geprüft. Oberbürgermeister Frank Meyer betont den Bildungsauftrag der Stadt für die kleinsten Krefelder. Es würden aber nicht nur die Kinder vom Angebot profitieren, sondern die Plätze seien ein wichtiger Baustein für die Familien, für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Wir sehen den Ausbau unter den sozialpolitischen Aspekten und denen von Bildung, Lebensqualität und Wirtschaftsförderung.“
Bisher sei der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für Kinder unter drei Jahren nicht so umgesetzt worden, wie gewünscht — die Stadt liegt unter der angestrebten Versorgungsquote von 40 Prozent (die WZ berichtete). „Wir wollen etwas tun und nicht hinterherlaufen“, sagt Meyer. Er rügt auch die Tatsache, dass, wenn es konkret werde, unwürdige Diskussionen beispielsweise über Parkplätze geführt würden. Stattdessen wolle er auf das, „was man sonntags sagt, montags das Handeln folgen lassen“.
Schuldezernent Gregor Micus erklärt die Bedarfsanalyse für die Stadtteile. Demnach gibt es im Westen (Norden) der Stadt derzeit einen Bedarf von 1345 (652) Plätzen. Ihnen stehen 1191 (469) vorhandene Plätze gegenüber. Davon sind 290 (111) für U 3-Kinder vorhanden und 901 (358) für die älteren Mädchen und Jungen. Es stehen dem Soll von 40 Prozent für die Kleinen 28,7 (29,5) Prozent gegenüber. Bei den Kindern ab drei Jahren lautet das Soll: 96 Prozent, das Ist 84,5 (85,8) Prozent. „Es fehlen 208 (197) Plätze“, rechnet Micus vor
In Hüls stellt sich die Rechnung anders dar. Hier gibt es zwar keine Fehlplätze, doch seien zwei Gruppen An de Dreew in Hüls in Containern untergebracht, außerdem sei die bestehende Einrichtung an der Cäcilienstraße ein Altbau. Micus: „Der Nachfragebedarf ist nicht gedeckt.“ Planungsdezernent Martin Linne erklärt, dass der Grundstücksankauf an der Cäcilienstraße erfolgt und die Bauvoranfrage positiv beschieden sei. Die Fläche am Appellweg liege brach, die Sportanlage nebenan, ein Ascheplatz den Preussen Krefeld nutzt, werde bleiben. „Hier ist das Planrecht vorhanden.“
Zum Bauvorhaben an der Randstraße erklärt Umweltdezernent Thomas Visser, dass das Gutachten von vor fünf Jahren keine besorgniserregenden Altlasten im Boden gezeigt habe. Die Bürger befürchten, dass die alte Tongrube mit den unterschiedlichsten Dingen aus gewerblicher oder militärischer Nutzung verfüllt wurde. Visser dazu: „Um diese Befürchtungen aufzufangen, werden wir bis zum Baustart in einem Jahr den Boden auf der Rasenfläche und im angrenzenden Wäldchen erneut untersuchen. 30 Teilbereiche mit je 20 bis zu 1,50 Meter tiefen Bohrungen, also insgesamt rund 600 Einzelproben werden entnommen. Dazu kommen noch vier Grundwasser Messstellen.“ Dies werde einen großen fünfstelligen Betrag kosten.
Der Generalunternehmer, der noch per Wettbewerbsverfahren gesucht wird, soll in seinen Plänen sowohl die baukulturelle Tradition in Krefeld berücksichtigen sowie das in 2019 anstehenden 100-jährige Jubiläum des Bauhauses — sowohl in Funktionalität und Kosten als auch in architektonischer Qualität und ökologischen Aspekten. Wenn alles gut läuft, können die drei Kitas Ende 2019, also noch zum Bauhaus-Jahr, oder spätestens im Frühjahr 2020 fertig sein.