Kirche Kaplan Marc Kubella verabschiedet sich aus Fischeln

Bei seinen letzten Gottesdiensten in Maria Frieden bedankt sich die Pfarrgemeinde und zeigt viele Emotionen.

Foto: Sigrid Delmes

Krefeld. Mehr als sechs Jahre durfte Kaplan Marc Kubella ein Stück des Glaubensweges mit der Pfarrgemeinde im Krefelder Süden gehen. Jetzt feierte er seine letzten beiden Gottesdienste in Maria Frieden.

Die Kirchen konnten die Menschen kaum fassen, die ein letztes Mal gemeinsam mit ihrem „Kaplänchen“ eine Messe feiern und ihm ihre Verbundenheit ausdrücken wollten. Bereits am Vorabend verabschiedeten sich 120 Messdiener und deren Eltern in einem schlichten, aber emotionsvollen Gottesdienst in der Kirche St. Martin von ihrem Jugendseelsorger.

Auf seinen Wunsch hin sollte das Evangelium im Mittelpunkt des Gottesdienstes stehen und nicht Kubella selbst. Sichtbar gerührt von der großen Anteilnahme begrüßte Kubella die Gemeinde und gestand: „Es ist wohl einer der schwersten Gottesdienste, die ich hier in Ihrer Gemeinde feiern muss. Ich bin froh, dass sie mir an diesem Tag beistehen.“ Vertreter aus allen Gremien und Gruppierungen, der Freiwilligen Feuerwehr, der Schützen und Bruderschaften waren zum Abschied gekommen.

In seiner Predigt machte Kubella nicht nur seiner Gemeinde Mut — und sprach vom Zauber des Neuanfangs und von der Versuchung, alles beim Alten zu belassen. Das Ziel eines jeden Neuanfangs heißt „Leben in Fülle“.

Pfarrer Frank-Michael Mertens würdigte in einem Dankschreiben im Namen der Pfarrgemeinde „unseren“ Kaplan, sein Engagement, seine Herzlichkeit und seinen Humor. Persönlich dankte er Kubella für seine Mitbrüderlichkeit, seine Loyalität und seinen Einsatz: „Marc Kubella hat hier keinen Job gemacht, sondern die weißen Flecken auf unserer Landkarte strahlend bunt gefärbt. Du hast uns teilhaben lassen an dem, woraus Du lebst und hast hier in unserer Mitte Deinen Glauben an unseren Herrn und Gott bezeugt.“

Ein versteckter musikalischer Gruß kam von der Orgel, als die Lieder „Niemals geht man so ganz“ (Trude Herr) oder „Ich bin ne kölsche Jung“ (Willy Millowitsch) perfekt in die Liturgie integriert wurden.

Marc Kubella verabschiedete sich: „Nun geht meine Zeit hier in Krefeld zu Ende. Danke für alles Vertrauen und Zutrauen. Mir war immer wichtig, Glauben und Leben zusammen zu bringen. Der Kaplan geht — hoffentlich bleibt etwas vom Menschen zurück.“

Die Gemeinde dankte ihm mit stehenden Ovationen, viele hatten Tränen in den Augen, und mit minutenlangem Applaus für die Glaubensspuren, die er in der Feier der Liturgie, in seinen Predigten und im Gemeindeleben hinterlassen hat. Beim Treffen im Kirchen-Cafe nutzte eine nicht endend wollende Zahl von Menschen die Gelegenheit, sich persönlich von Marc Kubella zu verabschieden.