Der Überblick Verdi ruft zu Streik in Krefeld auf: Wo Einschränkungen drohen
Krefeld · Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst erhöht Verdi den Druck in Krefeld und der Region. Mit welchen Einschränkungen im ÖPNV, bei Kitas und Co. gerechnet werden muss? Der Überblick.
Streik im Nahverkehr, in städtischen Kitas, in der Stadtverwaltung und bei der Sparkasse: Im Tarifkonflikt mit den Arbeitgebern des Bundes und der Kommunen erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck – jetzt auch in Krefeld und der Region. Beschäftigte des öffentlichen Dienstes werden für Freitag zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Eine zentrale Abschlusskundgebung soll es in Krefeld vor dem Rathaus geben, zwischen 10.15 und 11.00 Uhr. Mit welchen Einschränkungen gerechnet werden muss? Ein Überblick.
Städtische Kitas und Co.
Die Stadtverwaltung könne die möglichen Einschränkungen mangels Informationen zunächst nicht abschätzen, erklärte eine Stadtsprecherin am Mittwoch. Sollte Personal der städtischen Kitas am Freitag streiken, könne es zu Einschränkungen kommen: Eine Notbetreuung sei aber das Ziel. Wenn das gesamte Personal einer Kita jedoch streike, müsse die Einrichtung geschlossen bleiben.
Bus und Bahn
Die Stadtwerke Krefeld (SWK) stellen den Bus- und Bahnverkehr im öffentlichen Nahverkehr wie gewohnt um, um mit einem „Notfahrplan“ ein ÖPNV-Angebot aufrechterhalten zu können: Die Straßenbahnlinien 041, 042, 043 und 044 sollen komplett durch Busse ersetzt werden. Sie sollen nach der üblichen Taktung (wie montags bis donnerstags) fahren, es sei aber „mit Verspätungen und einzelnen Ausfällen“ zu rechnen. Sämtliche Buslinien entfallen. Ausnahmen sind die Ringbuslinien 045 und 049 in Hüls und die Linien 047 und 062. Auch der Nacht-Express in der Nacht zu Samstag entfalle, der Betrieb ende also gegen 0.30 Uhr. Der Bus-On-Demand-Service „SWCar“ sei nicht vom Streik betroffen, fahre zwischen 18 und 4 Uhr.
Weitere Einschränkungen auf den Straßenbahnlinien: Auf der Linie 042 entfallen die Haltestellen „Traarer Straße“, „Pappelstraße“ und „Haus Rath“. Der planmäßige Ersatzverkehr aufgrund der Bauarbeiten entlang der Uerdinger Straße auf der Linie 043 bleibe bestehen. Somit sei für durchfahrende Fahrgäste ein Umstieg von Bus zu Bus an der Haltestelle „Bockumer Platz“ weiterhin notwendig. Die Haltestelle „Gertrudisstraße“ könne nicht bedient werden.
Auf der Linie 044 entfallen nach den Angaben die Haltestellen „Sandberg“, „Buddestraße“ und „Glindholzstraße“. Zusätzlich halten die Busse an der Haltestelle „Sporthalle Glockenspitz“. Die Linie 044 endet an der Haltestelle „Steeger Dyk“, die Endhaltestelle „Hüls Betriebshof“ könne aufgrund von Straßenbauarbeiten nicht angefahren werden.
Sparkasse Krefeld
Am Mittwoch hätten zunächst keine Erkenntnisse dazu vorgelegen, dass es zu Einschränkungen für Kunden der Sparkasse in Krefeld kommen könnte, erklärte ein Sprecher des Finanzinstituts. Mitarbeiter seien gebeten worden, ihre Führungskraft über die Teilnahme am Streik zu informieren, beziehungsweise eine mögliche Teilnahme „untereinander so abzustimmen, dass es nicht zwangsläufig zu Standortschließungen kommt“, teilte ein Sprecher der Sparkasse weiter mit.
Kommunalbetrieb Krefeld
Der Kommunalbetrieb in Krefeld (KBK) rechnet nach Angaben eines Sprechers zunächst nicht mit größeren Auswirkungen. Bereits für Mittwoch habe es einen entsprechenden Aufruf gegeben, der ohne größere Konsequenzen für den laufenden Betrieb gewesen sei.
Das sagt Verdi
Mit den Streikmaßnahmen reagiert Verdi laut eigenen Angaben auf eine erste ergebnislose Verhandlungsrunde Ende Januar.
„Trotz eines fast flächendeckenden Personalmangels im öffentlichen Dienst, sehen die Arbeitgeber keine Notwendigkeit, die Arbeitsbedingungen attraktiver und gesünder zu gestalten. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst hier am Niederrhein geben jetzt einen ersten Warnhinweis, dass sie ein vernünftiges Angebot in der zweiten Verhandlungsrunde erwarten“, wurde Verdi-Bezirksgeschäftsführer Dominik Kofent in der Mitteilung der Gewerkschaft zum Streik am Freitag zitiert.