Interview: Siempelkamp will weiter wachsen
Siempelkamp will in den nächsten Jahren 55 Millionen Euro in den Standort investieren. Welche Strategie steckt dahinter? Die WZ hat bei Hans W. Fechner, Sprecher der Geschäftsführung, nachgefragt.
Krefeld. WZ: Herr Dr. Fechner, volle Auftragsbücher bis 2009, steigende Umsätze, offene Stellen: Wie fühlt man sich als Firmenchef, wenn man nach längerer Durststrecke solche Fakten verkünden darf?
Hans W. Fechner: 2006 war das Rekordjahr in unserer Firmengeschichte, und dieses Jahr wird noch besser. Das ist eine wunderbare Situation. Man fühlt sich hervorragend. Es ist allerdings kein Grund, sich jetzt auf die faule Haut zu legen.
WZ: Die Zeiten waren ja nicht immer so. Die Zahl der Beschäftigten steigt erst seit dem letzten Jahr wieder. Was ist Ihr Ziel?
Fechner: Leider mussten wir konjunkturbedingt unsere Beschäftigtenzahl reduzieren. Nachdem wir nun die Wettbewerbsfähigkeit wieder hergestellt haben, versuchen wir, die Zahl der Arbeitsplätze auf hohem Niveau zu stabilisieren. Zurzeit stellen wir Fachkräfte ein. Unser Ziel sind sichere Arbeitsplätze für hochqualifizierte Mitarbeiter. Wir wollen unser einmaliges Know-how hier am Standort Krefeld erhalten und weiter Geld verdienen.
WZ: Wie kommen Sie an hochqualifizierte Mitarbeiter?
Fechner: Wir sind fast seit Firmenbestehen Ausbildungsbetrieb. Von unseren derzeit 79 Auszubildenden sind soeben 34 ins erste Lehrjahr eingestiegen. Des Weiteren haben wir sehr gute Beziehungen zu Hochschulen in Deutschland, wo wir unsere Mitarbeiter rekrutieren. Unsere Innovationsschmiede - das Technische Büro - besteht aus einem Pool von 150 Ingenieuren und Technikern, die die Ideen entwickeln und uns so die Wettbewerbsfähigkeit erhalten.
WZ: Worauf führen Sie den Aufschwung bei Siempelkamp zurück?
WZ: Mit welcher Strategie begegnen Sie dieser wirtschaftlichen Entwicklung?
WZ: Sie haben Investitionen über 55 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren angekündigt. Was genau haben Sie vor?
WZ: Welche Bedeutung hat der Standort Krefeld für Ihr Unternehmen und für die Stadt?
WZ: Wobei zum Beispiel?
Fechner: Da wir hier am Standort wachsen wollen, z.B. bei der Umwidmung unserer Grundstücke von Ackerland in Industriegelände in Form der zügigen Änderung des Flächennutzungsplans oder bei der Planung einer Stichstraße zu unserem Gelände von der B9 aus, die den Verkehr der umliegenden Wohn- und Gewerbegebiete stark entlasten würde. Diese Straße wäre ein Segen für Anwohner und uns.
WZ: Wie sieht bei all diesen Plänen Ihre Freizeit aus?
Tradition: Das Unternehmen wurde 1889 in Krefeld gegründet. Kerngeschäftsbereiche sind: Maschinen- und Anlagenbau, Guss- und Nukleartechnik. Sprecher der Geschäftsführung ist Hans W. Fechner.
Global Player: Wer immer auf der Welt Holzspanplatten herstellen will, kommt an Anlagen von Siempelkamp kaum vorbei. In diesem Bereich hat das Unternehmen die Weltmarktführung. Die Nachfrage nach Siempelkamp-Anlagen steigt, weil der Hunger nach Holzbaustoffen in Schwellenländern weltweit stetig wächst.
Umsätze Erwarteter Weltumsatz 2007: über 500 Mio. Euro (2006: 412 Mio. Euro). Erwarteter Auftragseingang 2007: 630 Mio. Euro (2006: 567 Mio. Euro).
Auftragslage 15 Großanlagen konnten im ersten Halbjahr 2007 in die Auftragsbücher aufgenommen werden. Das ist ein neuer Auftragsrekord.
Mitarbeiter Aktuelle Zahl der Mitarbeiter: 2059, davon in Krefeld 1695 (2006: 1491), zuzüglich 91 Auszubildende.