Mehr Druck für Currenta durch neuen Luftverdichter

Mit einem Luftverdichter für 4,4 Millionen Euro will das Unternehmen Energie sparen.

Krefeld. Die Firma Currenta in Uerdingen braucht Energie - vor allem eine sichere Versorgung mit Energie. Dafür hat sie jetzt den leistungsstärksten Druckluftverdichter in Betrieb genommen, den das Unternehmen je betrieben hat. "Er produziert bis zu 65.000 Kubikmeter Druckluft pro Stunde und deckt damit 40 Prozent des Standortbedarfs", erläutert Projektleiter Roland Klein die Bedeutung der Investition.

Der Gesamtbedarf im Chemiepark beträgt pro Jahr 1,4 Milliarden Kubikmeter und ist größer als der der Standorte Leverkusen und Dormagen zusammen.

Druckluft ist komprimierte Luft, die in vielen Betrieben und in der chemischen Produktion benötigt wird. Sie wird mit einem Druck von fünf Bar in das Leitungsnetz zur Versorgung der Betriebe abgegeben und dient als Energieträger für Antriebs- und Förderzwecke, zum Beispiel um kleinkörnige Granulate durch eine Rohrleitung zu befördern.

Eine Zahl verdeutlicht die Dimension: Von diesen Leitungen sind 17 Kilometer im Chemiepark verlegt.

Ein zusätzlicher Effekt der neuen Anlage ist, dass sie wirtschaftliche und ökologische Notwendigkeiten vereint", berichtet Energiechef Ulrich Stein. "Wir sparen aufgrund des besseren Wirkungsgrades der modernen Anlage und der Einspeisung der Druckluft direkt in der Produktion pro Jahr 5.400 Megawattstunden Strom und außerdem 5.300 Tonnen CO2."

Das Unternehmen hat sich vorgenommen, den gesamten CO2-Ausstoß am Standort bis zum Jahr 2012 um mindestens 200.000 Tonnen zu senken. Davon seien bereits 90.000 Tonnen erreicht.

Die Investitionskosten des neuen Verdichters betragen 4,4 Millionen Euro. Oberbürgermeister Gregor Kathstede hob lobend hervor, dass drei Viertel der Projektsumme Betrieben aus der Region zugute kommen. Einig zeigte er sich mit Stefan Dresely darin, dass Currenta mit seinen dauerhaften Investitionen den Uerdinger Standort nachhaltig stärke.

Das nahm der Leiter des Chemieparks dankend an und bat die Krefelder Politiker, das Unternehmen bei seinen Großinvestitionen zu unterstützen.

Sowohl das Kohlekraftwerk als auch die CO-Pipeline seien für die Versorgungssicherheit des Standortes unverzichtbar. Viele Menschen wüssten gar nicht, welchen Stellenwert der Chemiepark Uerdingen habe. "Die 7.000 Beschäftigten verfügen mit einer Summe von 130 Millionen Euro in der Lohntüte über eine erhebliche Kaufkraft in Stadt und Region."

Nicht zuletzt dank der Currenta-Standorte in Uerdingen, Leverkusen und Dormagen stehe das Land NRW im europäischen Wirtschaftsranking auf Platz fünf - noch vor Spanien und anderen Ländern.