Von Event-Management bis Modedesign

Das Ricarda-Huch-Gymnasium hat jetzt seine eigene Schülerfirma.

Krefeld. Freitagmorgen, acht Uhr: Die Aula des Ricarda-Huch-Gymnasiums füllt sich und eine Schülergruppe trifft letzte Vorbereitungen auf der Bühne. In der ersten Reihe haben Schulleiter Uwe Roscheck und Verantwortliche des Schulprojekts Platz genommen.

Erste Blitzlichter flammen auf. Ab sofort geht die Schülerfirma RHG mit eigenen Produkten und Dienstleistungen an den Markt - eingeleitet von einer Präsentation zu den Klängen des ABBA-Hits "Money, Money, Money".

Gespannt warten die rund 15 Mitarbeiter der jungen Firma, die sich aus den Jahrgangsstufen 9 bis 12 rekrutieren, auf die Prämierung durch eine Schüler-Jury. Dann steht fest: "The winners are" Felicitas Mockenhaupt und Marion Waligora für die Umsetzung einer US-Marketingstrategie für Modedesign (Platz 1), Tim Walter für die Idee eines Eventmanagements von der Klettertour bis zum Bungeejumping (Platz 2) und Kerstin Zengerle für ein Show-Programm aus Zauber, Tanz und Musik (Platz 3).

Für die drei besten Geschäftsideen gibt’s 600 Euro von der Ergo-Versicherungsgruppe. Als Geschäftsfelder stellen die "RHG-Abteilungsleiter" - die Chefposition ist noch zu vergeben - unter anderem ein Angebot zum Erstellen von Webdesign-Seiten sowie einen Büchershop vor, in dem alte Schulbücher zu günstigen Preisen von finanziell weniger gut gestellten Schülern erworben werden können. Ein Krefelder Buchhändler unterstützt das Projekt.

Schulleiter und Schirmherr Uwe Roscheck dankte allen Beteiligten für das große Engagement. "Es ist wichtig, dass die Schüler praxisnah unternehmerisches Handeln entwickeln und dabei Kompetenzen wie strategisches Denken, Kommunikation und Eigenverantwortung lernen."

Viel Lob und Beifall gab es für die betreuenden Lehrer der Fachgruppe Sozialwissenschaften. Andrea Giedke, Kirsten Höppner und Bernd Schneider haben die Jungunternehmer ein Jahr lang unterstützt. "Etwa zwei Stunden extra pro Woche und zum Endspurt hin täglich kommen da sicher zusammen", so Giedke. Schuldezernent Gregor Micus hatte für die RHG zum Abschluss ein besonderes Bonbon parat - ein Girokonto der Stadt: "Ein junges Unternehmen braucht Gründungshelfer - gehen Sie verantwortungsvoll damit um."