Wirtschaftsförderung: „Wir brauchen beides: Kinder und Inder“

WFG-Chef Preen will mit Unternehmen dem Mangel an Fachkräften entgegenwirken.

Krefeld. Der Mangel an Fachkräften ist ein zentrales Thema bei den Krefelder Unternehmen. Deshalb wird die Wirtschaftsförderung dazu in Zusammenarbeit mit verschiedenen Einrichtungen ab September eine Veranstaltungsreihe anbieten.

"Wir wollen das Thema von unterschiedlichen Seiten beleuchten, mit verschiedenen Veranstaltungen und Projekten darauf hinweisen, wie wichtig berufliche Weiterbildung für die Arbeitnehmer ist - und wie wichtig eine familienfreundliche Unternehmensstruktur für die Arbeitgeber ist", sagt Eckart Preen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft.

Bei seinen Firmenbesuchen komme man immer wieder auf dieses Thema, und auch eine IHK-Untersuchung hat dies als eine der großen "Bremsen" für die Wirtschaft identifiziert. Zudem wolle man vermitteln, dass lebenslanges Lernen Spaß macht.

Beide Seiten müssten umdenken. Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit, der Kreishandwerkerschaft, der IHK, der Volkshochschule sowie zahlreichen anderen Weiterbildungseinrichtungen will man Wege aufzeigen, wie der Mangel an Fachkräften gemildert werden kann.

"Da ist auch die Hochschule mit eingebunden. Über eine engere Zusammenarbeit könnten die Firmen sich dort ihre zukünftigen Kräfte sichern", ist Preen überzeugt.

In diesem Zusammenhang ist er froh, dass die WZ die Diskussion um die ausländischen Studierenden angestoßen hat. "Um den Mangel an Fachkräften zu lindern, brauchen wir beides: Kinder und Inder", sagt er in Anspielung auf einen Wahlkampfspruch von NRW-Ministpräsident Jürgen Rüttgers.

Die Hochschule hat im Auftrag der WFG eine Branchen-Studie für die Stadt vorgelegt, deren Erkenntnisse nun zu Konsequenzen führt. Für die Bereiche Textil/Bekleidung hat man bereits im Februar einen Förderantrag zusammen mit Mönchengladbach gestellt, um im Rahmen der Ziel-II-Förderung eine Unterstützung für den Auf- und Ausbau eines Innovationsnetzwerkes am Niederrhein zu erhalten.

Die Förderungswürdigkeit ist bereits bestätigt. Nun folgt der offizielle Antrag. Ähnliches schwebt Preen auch in den Bereichen Elektrotechnik und Maschinenbau vor. Hier werden kurzfristig noch interessierte Unternehmen aus diesen Bereichen gesucht. Die WFG will dabei als Schnittstelle zwischen Hochschule und Unternehmen wirken.

Sehr gut angenommen werden die Veranstaltungsangebote, die Preen zum Teil mit Partnern ins Leben gerufen hat. Zu den bisher zwei Unternehmerfrühstücken im Campus Fichtenhain zum Thema weiche Standortfaktoren kamen jeweils rund 70 Gäste nicht nur aus Krefeld und nutzten die Chance zur Kontaktpflege. Zusammen mit der IHK wurde ein Existenzgründer-Stammtisch gegründet. Auch hier wurde bei bisher zwei Veranstaltungen die Gelegenheit zum offensiven Networking genutzt.