Neubau Wohnstätte feiert Richtfest

Ab Mai 2018 beziehen die 80 Mitarbeiter des städtischen Tochterunternehmens das neue Verwaltungsgebäude in zentraler Lage.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Nach fünf Monaten Bauunterbrechung wegen einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit der Baufirma konnte die Wohnstätte Krefeld gestern endlich Richtfest für ihr neues Verwaltungsgebäude an der Petersstraße feiern. Der Frust über die Verzögerung war Vorstand Thomas Siegert anzumerken. „Mitten in der Neubauphase haben wir das Bauunternehmen verloren, doch es gibt auch solche, die den Bau voranbringen wollen“, dankte er dem Heinsberger Bauunternehmen Florack, das in die Bresche sprang. „Ich bin echt froh, dass wir heute hier sein können. Das ist ein symbolischer Tag für die Krefelder Geschichte und Baukultur, dass am Ort der ehemaligen Werkkunstschule WKS etwas Neues entsteht“, stimmte Oberbürgermeister Frank Meyer ein.

Architekt Dieter Blocher vom gleichnamigen Büro aus Stuttgart, das 2014 den europaweiten Architektenwettbewerb gewonnen hatte, lobte die zentrale Lage im Herzen der Innenstadt, da es die Menschen wieder in die Stadtzentren urbanen Lebens ziehe. Er verkündete, dass das Gebäude als höchste Auszeichnung das Gold-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen erhält. Hausherr Siegert führte stolz durch den Rohbau, der ab Mai 2018 den 80 Mitarbeitern der Wohnstätte als neues Zuhause dienen wird. „Die Investition beträgt 20 Millionen Euro einschließlich Grundstück und Integration der denkmalgeschützten WKS-Fassade, deren Erhalt allein einen einstelligen Millionenbetrag kostet“, berichtet er. Ihm und den Aufsichtsratsverantwortlichen Jürgen Hengst (SPD) und Jürgen Wettingfeld (CDU) wäre eine preiswertere Form des Erhalts lieber gewesen. Der Baustil vereint laut Siegert jetzt die historische WKS-Fassade mit einem modernen, schlicht gehalten Inneren in Betonbauweise, zum Teil in sandgestrahltem Sichtbeton. Die Etagen sind funktionell angeordnet. Das Erdgeschoss dient künftig als Empfangshalle für Kunden und bietet Platz für Besprechungen. Dort sind in Erinnerung an die WKS auch Ausstellungen heimischer Künstler vorgesehen. Für die Mitarbeiter gibt es ein Kasino, wo Speisen zubereitet werden können. In den oberen Etagen sind Büroräume.

Technisch ist das Gebäude nach modernen effizienten Standards gestaltet. Große Fenster, die auch geöffnet werden können, sorgen für viel Licht mit Blick auf den Stadtmarkt oder in den begrünten Hof. „Damit es keinen Streit um die schönsten Büros gibt, werden sie wahrscheinlich verlost“, sagt Siegert. Ein in den Decken verlegtes Heiz- und Kühlsystem sorgt für angenehme Temperaturen. Dennoch können die Mitarbeiter bei Bedarf einen kleinen Heizkörper zuschalten. Im Vergleich zum bisherigen Standort an der Königstraße gegenüber der Mediothek sind 80 Prozent der Büroräume jetzt platzsparend als Zweierzimmer konzipiert für Mitarbeiter, die auch zusammenarbeiten. In den Doppelböden ist die Elektronik verlegt.