Zoo: Regenwald vor der Haustür

Der Forschertag im Zoo ist ein richtiges Erlebnis für die Kinder.

Krefeld. Um den Regenwald zu erforschen, muss man keine weite Flugreise antreten, um dorthin zu kommen. Denn er liegt quasi direkt vor der Haustür, nämlich im Krefelder Zoo. Am Samstag fand dort zum ersten Mal ein Forschertag für Kinder statt, wobei die Kleinen das Tropenhaus einmal von einer ganz anderen Seite kennen lernen durften. Für einen Tag in die Rolle eines Verhaltensforschers schlüpfen, Tierebeobachten und Pflanzen untersuchen, das wurde für fünf Kinder zum einmaligen Erlebnis. Gaby Borg , Diplom-Biologin und Zooführerin, hatte sich einiges für ihre Gruppe ausgedacht. Die Nachwuchs-Forscher erwiesen sich aber ohnehin als wahre Experten des tropischen Dschungels. "Seht doch, dort oben klettert ein Faultier, und hinter der grünen Pflanze hat sich ein Leguan versteckt", ruft Rebecca (11) ihren Forscher-Kollegen zu. "Ich bin ein echter Tierfreak, und den Krefelder Zoo mag ich besonders", gesteht die 13-Jährige Sarah. "Später möchte ich einmal Tierpflegerin werden." Mit den alltäglichen Aufgaben eines Tierpflegers hat sich Florian schon vertraut gemacht. Aus gelben Blütenpollen und einem süßen Nektar bereitet er - unter fachlicher Anleitung der Zooführer - für die vielen Schmetterlingsarten eine Mahlzeit zu. Wie echte Verhaltensforscher müssen die Kinder genau schauen, wo sich die rund 30 Tierarten, darunter Reptilien, Frösche oder Spinnen, verstecken. "Das ist gerade der Trick im Regenwald", erklärt Zoofüherin Maraike Krull de Hawie. "Viele Tiere tarnen sich durch ihre Farbe oder verstecken sich hinter Grünpflanzen, so dass wir sie zunächst gar nicht sehen können." Das gilt aber längst nicht für alle Tiere. Gerade die kleinen Saki-Äffchen wollen unbedingt Aufmerksamkeit erregen und beäugen die kleinen Forscher genau. "Anfassen solltet ihr die Tiere aber nicht, obwohl sie sehr zutraulich sind", rät Gaby Borg. Beim Rundgang durch das Tropenhaus macht sie den Kindern immer wieder deutlich, dass im Regenwald auch Gefahren lauern und man daher einiges wissen muss über die Tiere und die Pflanzen, die dort leben. So sollte man den Ameisenbaum besser nicht länger anfassen und vor Schnappschildkröten gewarnt sein.