Guter Zweck Zoo schenkt Stunden ohne Sorgen

Einen Traumabend bot der Tierpark chronisch kranken und behinderten Kindern sowie ihren Eltern und Betreuern.

Foto: Andreas Bischof

Bockum. Als die normale Öffnungszeit am Freitagabend zu Ende ging, öffneten sich gegen 18 Uhr die Zootüren noch einmal für 90 Familien, die behinderte Kinder haben. Rund 350 Teilnehmer hatten die Einladung zur Dreamnight im Zoo angenommen. Bereits zum zweiten Mal nach 2016 fand diese nette Geste statt.

Foto: Andreas Bischof

Die Idee zu diesem kostenlosen Abend kam von den Zoomitarbeitern, die sich fast ausnahmslos dafür einsetzten. Zoodirektor Wolfgang Dreßen: „Gemeinsam mit den Zoofreunden können wir die Idee in die Tat umsetzen.“

Mit Unterstützung von 17 Partnern und Sponsoren war es möglich, den aufopferungsvollen Eltern und deren Kindern dieses Fest zu schenken. Es gab zahlreiche Aktivitäten wie Fühl- und Taststationen, einen Stand der Geflügelzüchter und der Zoogärtner. Die Kinder durften den Nashörnern und Elefanten Äpfel ins Gehege werfen. Um die Zooschule herum gab es alles was das Herz begehrt — von Kuchen, Würstchen bis zu Getränken. Die Attraktion war im Gebäude ein Zwergwidder, den natürlich jedes Kind einmal streicheln wollte. Der Hahn, welcher mit seinen Hennen nebenan stolzierte, konnte vor Neid nur immer wieder laut krähen.

Friedlich im Abendsonnenschein staunten und tobten die Kinder und ihre Eltern spürten ein wenig Entlastung und Zuspruch.

Da war auf Vermittlung des Kinderzentrums Stups beispielsweise das Dießemer Ehepaar Verena und Christian Schmelzer, das seinen behinderten dreijährigen Jamie mitgebracht hatte und auch den 15-jährigen Joshua. Jamie leidet an einer seltenen Entwicklungsstörung. Ebenfalls gern mitgekommen waren Antje und Frank Müller aus Fischeln mit dem dreijährigen Henri, der nicht laufen kann, und seiner sechs Jahre alten Schwester Fine.

Auch Susanne und André Krieger haben die Einladung dankbar angenommen. Sie kümmern sich um ihre kleinen Kinder Emma und Paula. Die zweijährige Paula leidet an einem Albinismus, muss sich vor Helligkeit schützen und trägt stets eine Sonnenbrille.

Alle Kinder hatten größten Spaß an fünf mannsgroßen Kuscheltieren, denen sie die Hand gaben und mit denen sie sich gern fotografieren ließen. Derweil konnten die begleitenden Eltern, Tanten und Großeltern ein wenig entspannen. Es war eine fröhliche Stimmung.

Friedrich Berlemann, der Vorsitzende der Zoofreunde, war wieder ganz begeistert und meinte: „Wegen der großen Resonanz werden wir die Dreamnight sicher auch im kommenden Jahr fortführen.“