Prozess Zug-Irrfahrt mit Trümmern: Lokführer und Kollege vor Gericht

Krefeld. Kleine Ursache, große Wirkung: Wegen einer falsch gesetzten Weiche entgleiste in Krefeld ein Güterzug, Trümmer stürzten auf die Straße, der Zugverkehr war massiv gestört.

Eine falsche Weichenstellung hatte im Jahr 2014 die Bahnunterführung an der Voltastraße in Krefeld schwer beschädigt.

Eine falsche Weichenstellung hatte im Jahr 2014 die Bahnunterführung an der Voltastraße in Krefeld schwer beschädigt.

Foto: Dirk Jochmann

Jetzt müssen sich am Donnerstag der Lokführer und ein Fahrdienstleiter am Amtsgericht in Krefeld verantworten. Durch den Unfall in der Nähe des Krefelder Hauptbahnhofs im Oktober 2014 war eine Eisenbahnbrücke zum Teil eingestürzt und eine Radfahrerin verletzt worden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 58 Jahre alten Lokführer und dem Fahrdienstleiter (53) unter anderem fahrlässige Körperverletzung vor.

Laut Anklage war der 58-Jährige mit seinem Zug an dem Morgen versehentlich auf ein falsches Gleis gefahren. Das hatte ihm sein Kollege zugewiesen, und ihn dann aber zum Zurücksetzen aufgefordert, was der Lokführer tat. Allerdings, so die Anklage, habe er sich keinen Überblick über die Lage verschafft. Da die Weichen falsch gesetzt waren, überrollte der Zug einen Prellbock. Ein Oberleitungsmast und Teile der Brücke stürzten ein. Eine Radfahrerin fiel vor Schreck und verletzte sich. (dpa)