Zuschüsse: Freie Kulturszene und Jugendarbeit sollen bluten
Verwaltung legt Vorschläge für Kürzungen bei den freiwilligen Leistungen vor. Der Rat entscheidet im Dezember.
Krefeld. Für das 50-Millionen-Loch im Haushalt ist es ein Klacks. Für die betroffenen Vereine und Einrichtungen wird es hart: gut 600 000 Euro will die Verwaltung bei den freiwilligen Zuschüssen nächstes Jahr streichen.
Sie betont, dass sie keine Strukturen zerschlagen will. Dennoch würde einigen Einrichtungen der Geldhahn sofort zugedreht: Essen auf Rädern, außerschulische Jugendbildung, Arbeit in sozialen Brennpunkten, offene Jugendarbeit, Kinder- und Jugendfreizeiten, private Denkmalpflege und Naturschutz erhielten ab 2014 keine Zuschüsse mehr.
Bei anderen Empfängern ist dies ab 2015 geplant. Dazu wird es allerdings jetzt noch keine Beschlüsse geben, da der Haushalt 2015 erst nach der Kommunalwahl aufgestellt wird. Betroffen wären Maßnahmen für ausländische Mitbürger oder das Mehrgenerationenhaus.
Grundsätzlich müssen alle Empfänger von freiwilligen Leistungen mit der zehnprozentigen Pauschalkürzung leben, die schon für dieses Jahr gilt. Und die Aussicht, dass dies auch über 2015 hinaus festgeschrieben wird, ist groß. Einige Bereiche werden aber mit den zehn Prozent nicht davon kommen: Der Zuschuss an die AG der Wohlfahrtsverbände soll um 10 000 Euro gekürzt werden. die Kulturfabrik würde 3645 Euro weniger für die Veranstaltungen erhalten. Beim Behindertenfahrdienst ist eine Kürzung um 30 000 Euro vorgesehen.
Bei den Brauchtumsveranstaltungen ist der Rosenmontagszug stark betroffen — die Organisatoren würden gut 15 000 Euro weniger erhalten. Die Förderung der nichtstädtischen Kulturarbeit soll um 11 670 Euro gekürzt werden. Das Werkhaus müsste (mit Südbahnhof) mit rund 10 000 Euro weniger auskommen.
Oberbürgermeister Gregor Kathstede hat angekündigt, dass er mit den Fraktionsvorsitzenden in Einzelgesprächen die Vorschläge besprechen wird. Die Entscheidung über die Liste trifft der Rat im Dezember.