Soziales Engagement im Kreis Mettmann „Neue Wege“ sucht Wände für Graffiti-Projekt

Kreis Mettmann · Eine Motiv, eine Wand, eine Woche Zeit: Mit der Zustimmung der Eigentümer wird so ein Graffiti zu einem Projekt für straffällig gewordene Kinder und Jugendliche.

Rückblick ins Jahr 2024: Manfred Cserni begleitete verschiedene Jugendliche, die im Mettmanner Stadtpark arbeiteten.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(dne) Der Verein Neue Wege will eine besondere Aufmerksamkeit auf das diesjährige Graffiti-Projekt legen. Das wurde laut einer Vereinsmitteilung zum Jahresauftakt bei der Planung für das Jahr 2025 festgelegt. Seit der Gründung im Jahr 2007 arbeiten Ehren- und Hauptamtliche aus den Städten Mettmann, Erkrath, Wülfrath, Haan und Heiligenhaus im Verein Neue Wege zusammen. Finanziert durch Bußgelder und Spenden, planen sie Maßnahmen für gefährdete und straffällig gewordene Kinder und Jugendliche.

Im Rahmen des Graffiti-Projekts verwandeln die Jugendlichen unter fachlicher und künstlerischer Anleitung triste öffentliche Flächen in farbenfrohe Hingucker. Die Flächen müssen gut gewählt sein: Sie dürfen nicht zu groß sein, denn am Ende von fünf Arbeitstagen mit vollem Einsatz aller Beteiligten muss ein vorzeigbares Ergebnis stehen. Die Flächen müssen aus dem Stand bearbeitet werden können; denn aus Gründen des Arbeitsschutzes ist der Einsatz von Leitern ausgeschlossen. Und schließlich sollten die Motive die Zustimmung der Eigentümer der Wand finden und zugleich von Jugendlichen ohne Vorkenntnisse zu bearbeiten sein.

Die Jugendlichen erfüllen mit ihrem Arbeitseinsatz eine gerichtliche Arbeitsweisung, nachdem sie mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. In der Regel finden die Projekte unter freiem Himmel statt. In den Oster- und Herbstferien drehen sich die Maßnahmen in aller Regel um den Naturschutz.

An Ideen für weitere Projekte habe es den Mitgliedern des Vorstands nicht gemangelt, heißt es in der Mitteilung. Die Ideen reichen von vielfältigen Präventionsprojekten wie Diebstahlspräventions- oder auch Trommelkursen über die bewährten Arbeitsprojekte in der Natur bis hin zu der Überlegung, ein Theaterprojekt für Jugendliche auf die Beine zu stellen.

Welche Ideen tatsächlich umgesetzt werden können, müsse nun ausgelotet werden. Nach der sehr kreativen Ideensammlung folgt die Recherche zu den Umsetzungsmöglichkeiten. „Da muss nun viel telefoniert und gesprochen werden“, weiß Silvia Böhm, Vorsitzende des Vereins aus Erfahrung.

(dne/hup)