Ein Pieps mit großer Wirkung
Heute ist Tag des Rauchmelders. Auch in Erkrath haben die Geräte schon Leben gerettet.
Als Rene Feldmann Ende Februar mit seiner Freundin gemeinsam Fernsehen schaute, wurden die beiden plötzlich auf ein lautes Geräusch aufmerksam. Feldmann zögerte nicht lange und guckte nach. Der Rauchmelder in der Wohnung seiner Nachbarin an der Hochdahler Hüttenstraße hatte angeschlagen. Um die alte Dame zu retten, schlug Feldmann die Balkontür ein.
Die Kampagne „Rauchmelder retten Leben“ und die Feuerwehren im Kreis weisen die Bürger am heutigen Tag des Rauchmelders daraufhin, dass neben der Installation auch die regelmäßige Wartung der Geräte erforderlich ist. Laut Erhebungen des Statistischen Bundesamtes stirbt in Deutschland immer noch jeden Tag ein Mensch an den Folgen eines Brandes. 95 Prozent der Betroffenen ersticken an Rauchgasen.
Der Hildener Stadtbrandamtmann Hans-Peter Kremer rät: „Es gibt sie ab zehn Euro zu kaufen. Moderne Brandmelder, zu erkennen am Qualitätszeichen Q, haben Batterien, die bis zu zehn Jahre halten. Danach sollte man sie wegwerfen, denn je älter sie werden, desto sensibler reagieren sie und lösen auch schon mal Alarm aus, wenn in der Küche gekocht wird.“
Anbringen sollte man sie nicht in der Küche (zu viel Dampf), sondern „in jedem Schlafzimmer, im Wohnzimmer, denn da stehen die Geräte, und im Flur“, so Kremer. Ein funktionierender Rauchmelder und aufmerksame Nachbarn retteten auch schon im Dezember einer älteren Dame in Erkrath das Leben. Anwohner hatten der Erkrather Feuerwehr Brand- und Rauchgeruch aus einer Wohnung Am Wimmersberg gemeldet.
In der Wohnung war das Essen auf dem Herd angebrannt, die gesamte Wohnung war stark verraucht. Die gehbehinderte Dame wurde aus der Wohnung gebracht und den Mitarbeitern des Rettungsdienstes übergeben, die die Dame ins Krankenhaus brachten. Noch dramatischer war ein Großeinsatz der Erkrather Feuerwehr am Naheweg. Als die Feuerwehr im Frühjahr 2013 dort eintraf, brannte die Erdgeschosswohnung lichterloh — auf Balkonen in der ersten und zweiten Etage standen eine Mutter mit einem Säugling und eine weitere Frau, die per Drehleiter gerettet wurden.
Verletzt wurden in dem Haus sieben Menschen — sie erlitten Rauchgasvergiftungen. Auf den Brand aufmerksam wurde ein Nachbar, der das laute Piepsignal aus der Brandwohnung hörte. 2013 gab es einen Toten in der Nachbarstadt Hilden. Der Mann wurde nur 36 Jahre alt und starb nachts in seiner Wohnung — nicht an Verbrennungen, sondern an einer Rauchgasvergiftung. „Rauchmelder schützen nicht das Haus, aber sie retten Leben. Und das ist das Wichtigste“, sagt Kremer.
Alte Rauchmelder erinnern ihre Besitzer „mit leisem Piepen daran, dass die Batterie schwach ist. Da viele Leute das nicht wissen, vermuten sie einen Brand und alarmieren uns“. Trotzdem nimmt er lieber Fehlalarme in Kauf, als dass Menschen an Rauchvergiftung oder Feuer sterben.
Um zu überprüfen, ob die Batterie und der Alarmgeber noch funktionieren, muss zunächst die Prüftaste gemäß der Herstellerangaben gedrückt werden.