Eltern-Netzwerk kommt an

Das Eltern-Kind-Café leistet seit einem Jahr einen Beitrag zur Integration. Die Mütter knüpfen Kontakte, die ihren Alltag erleichtern.

Erkrath. Der Fußboden ist übersät von unzähligen bunten Legosteinen und man sieht den Kindern den Spaß an, mit dem sie ihre Türme oder Häuser bauen. Bewundert von den Kleinsten, die auf dem Schoß der Mutter sitzen und das Gewusel um sich herum staunend beobachten.

Zwischendurch lassen sie sich ein leckeres Häppchen in den Mund schieben, denn der einjährige Geburtstag des Eltern-Kind-Cafés in Alt-Erkrath wurde gestern Vormittag mit einem leckeren Frühstück gefeiert.

Immer dienstags treffen sich im katholischen Pfarrzentrum St. Johannes bis zu 20 Mütter oder Väter mit ihren Kindern. Reklame war für dieses Projekt, dem das Familienzentrum in Kooperation mit dem SKFM als Organisator die Überschrift „Frühe Hilfen“ gegeben hatte, nicht nötig. „Die Mütter erzählen es ihren Freundinnen und schwupps ist der Raum voll“, sagt Bernd Roland vom Familienzentrum.

Roland sieht in diesem Angebot einen gelungenen Beitrag zur Integration, weil sich die Familien ungezwungen kennenlernen und sich gegenseitig helfen und unterstützen. So entstehe im Laufe der Zeit eine Art Netzwerk und Probleme könnten oft ganz unbürokratisch gelöst werden.

Fehlen einem der Kinder beispielsweise die Winterschuhe, dann würde sich garantiert eine andere Mutter melden, die noch gut erhaltene Schuhe im Schrank stehen hat. „Und als einmal eine Mutter ihr Kind mit einem Maxi-Cosi herbrachte, da fand sich schnell ein ausrangierter Kinderwagen, der bei einer der Familien ungenutzt im Keller stand“, sagt Roland.

„Es kommen viele Mütter, die gerade erst nach Alt-Erkrath gezogen sind und noch keine Bindungen haben“, weiß die Sozialpädagogin Andrea Bleichert, die das Café begleitet.

Wichtig ist ihr, dass es ein offenes Angebot ist, man sich nicht anmelden muss und jeder kommen und gehen kann, wann er will. „Hier herrscht eine schöne Atmosphäre, und bei dem einen oder anderen ergibt es sich, dass er auch über seine Probleme reden kann“, so die Fachfrau. Sie denkt dabei an Fragen zur Entwicklung des Kindes, aber auch an Konflikte in der Familie.

Neben der Sozialpädagogin stehen auch eine Spielgruppenleiterin, eine Familienhebamme und eine ehrenamtlich arbeitende Familienpatin zur Verfügung. Falls Eltern darüber hinaus noch Beratung oder Unterstützung wünschen, finden sie im Elterncafé weitergehende Hilfen.

Bei Bedarf ist auch eine Begleitung zu den Ämtern möglich. Und wenn Mütter ein wenig Unterstützung zu Hause brauchen, dann springt eine Familienpatin ein bis zweimal in der Woche ein.