Umweltschutz in Erkrath Auch Schulen sollen ihren Abfall trennen

Erkrath · Die Verwunderung über den Antrag von Hochdahler Realschülern zu Standards für die Mülltrennung an Schulen war im Schulausschuss schon einigermaßen groß. Werden in den Schulen anfallende Abfälle denn nicht längst sortiert gesammelt, fragten einige Politker?

Kaffeebecher und Kippen: Überquellender Abfalleimer vor dem Gelände der Realschule an der Rankestraße in Hochdahl.

Kaffeebecher und Kippen: Überquellender Abfalleimer vor dem Gelände der Realschule an der Rankestraße in Hochdahl.

Foto: Kurs 7sw RS Hochdahl

Nicht so, wie es sinnvoll und notwendig wäre, haben die Schüler des Kurses 7sw nach gründlicher Prüfung ihres Umfelds herausgefunden – und fordern nun ganz vorbildlich ein Konzept für reguläre Mülltrennung und -entsorgung.

Die Gründe liegen für die Schüler auf der Hand. Das Thema Mülltrennung sei zwar in vielen Unterrichtsfächern präsent, wenn es um Umweltschutz gehe. Doch werde die Trennung ausgerechnet in der Schule nicht konsequent praktiziert. Am Ende eines Schultages lande nämlich meist alles in einem großen Sack. Ist Mülltrennung nur eine Thema für Zuhause, fragen sich die Schüler.

„Wir wissen alle spätestens seit der Grundschule, wie wichtig richtige Mülltrennung und Müllentsorgung ist. Also wäre es doch gut, wenn auch in den Schulen und drumherum Voraussetzungen geschaffen werden, um Müll nicht achtlos in den Mülleimer, im schlimmsten Fall noch nicht mal in den Mülleimer, sondern daneben, zu werfen“, heißt es in dem Antrag der Schüler an die Stadt. Was fehle, wären geeignete Behälter, kompakte Mülltrennsysteme in Klassen, im Gebäude und auf dem Gelände.

So viel löbliche Sorge von jungen Menschen um Umwelt und Sauberkeit hat die Stadt dann auch aufgegriffen und eine Bestandsaufnahme der derzeitigen Abfallentsorgungswege in sämtlichen Schulen durchgeführt. Ergebnis: Alle Erkrather Schulen verfügen über einen oder mehrere Abfallsammelplätze auf den Schulhöfen, ohne dass dort Verpackungsabfälle, Papier, Bio- und Restabfall getrennt werden. In der Folge würden die kompletten Abfälle vom Reinigungspersonal in die Restmüllcontainer versenkt.

In den Klassenräumen geht es noch uneinheitlich zu. In elf Schulen werden zumindest Restabfall und Papier getrennt, an der Realschule Hochdahl wird der Abfall ohne jegliche Trennung in einem Behälter gesammelt. In den Fluren befänden sich keine Müllentsorgungsbehälter, im individuellen Bedarfsfall der Schule müsse die Aufstellung solcher Container konform der Brandschutzverordnung erfolgen.

Die Verwaltung schlägt vor, zukünftig ein für alle Schulen geltendes, einheitliches Abfallsammelsystem einzuführen. In den Klassenräumen sollen dazu jeweils Sammelbehälter für Papier und für Restabfall vorgehalten werden. Dies trage dem üblichen Abfallaufkommen während des Unterrichts Rechnung. In den Pausenzeiten fällt allerdings zusätzlicher Verpackungsabfall – etwa Brottüten, Joghurtbecher, Plastikfla-schen, Tetrapacks – als Wertstoff an, der an zentraler Stelle entsorgt werden soll.

Dafür sollen Sammelsysteme beschafft und im überdachten Teil der Schulhöfe aufgestellt werden. Diese Sammelsysteme, vergleichbar den Boxen im Bereich von Bahnhöfen, können Papier, Wertstoffe und Restabfall getrennt aufnehmen. Um die Mülltrennung auf den Schulhöfen konsequent und nachhaltig durchführen zu können, sollten die bereits vorhandenen Abfallbehälter lediglich für Restmüll genutzt werden. Wenn die Schulen also künftig trennen und die Schüler womöglich auch noch die Abfallmenge herunterfahren, etwa durch Mehrwegbehälter, gibt’s sicher Note 1 mit Sternchen.

(hup)