Alt-Erkrath „Das hier kann etwas richtig Großes werden“
Erkrath · Organisatoren, Besucher und Händler ziehen eine durchweg positive Bilanz des zweiten Weinfests rund um den Bavierplatz. Für 2025 werden bereits Pläne geschmiedet.
Wenn in (Alt-)Erkrath eine Veranstaltung zweimal erfolgreich stattfand, dann hat sie das Potenzial, zu einer Tradition zu werden. Diese stadteigene Regel trifft auch auf das Weinfest der Interessengemeinschaft (IG) Erkrath zu, das sich am Wochenende nach einem verregneten Auftakt am Freitagabend zum Publikumsmagneten entwickelte.
Parallel fand auch die Neuauflage des von der städtischen Wirtschaftsförderung veranstalteten Trödelmarkts statt: Am Samstag durften Große und Kleine ihre Stände aufbauen, der Sonntag war exklusiv für den Nachwuchs der Stadt reserviert, der sich von Spielsachen, Kinderbüchern oder auch -bekleidung trennen wollte, um sein Taschengeld aufzubessern.
IG-Vorstand Wolfgang Cüppers zog bereits am Samstagabend ein äußerst positives Resümee. „Die Winzer und auch die Betreiber der Essensstände geben wie die Besucher durchweg ein positives Feedback. Wir haben schon nachmittags weitere Biertische organisieren müssen, damit alle Gäste einen Platz finden können,“ so der Ideengeber für das Weinfest. Er lobte auch die Zusammenarbeit mit Citymanagerin Katharina Salzburg, mit der er bei der Vorbereitung und auch in der Durchführung im ständigen Austausch gestanden habe.
Die Stadtwerke schließt Cüppers in den Dank mit ein, sie unterstützten das Fest mit Strom und Wasser für die Stände. „Als Verein müssen und dürfen wir kein Geld verdienen mit einer solchen Veranstaltung, die wir für die Bürger unserer Stadt durchführen. Eine schwarze Null sollte allerdings am Ende schon dastehen, nachdem die Gebühren für Platzmiete, Gema oder auch die Nachtwache abgezogen sind,“ sagte Wolfgang Cüppers. Geärgert hat seine Mitstreiter und ihn lediglich, dass die Reparatur einer der Stützen, die das Dach der Markthalle tragen, nicht rechtzeitig fertig geworden war, so dass durch die Absperrung die Wein- und Essensstände sowie die Sitzgelegenheiten darunter etwas beengt standen.
Doch dies blieb angesichts des stetigen Zustroms von Besuchenden eher eine Randnotiz. So zeigten sich dann auch die Standbetreiber am Samstag zufrieden mit dem Gäste-Zuspruch. Winzer Thomas Lersch aus Langenlonsheim an der Nahe war erstmals mit einem Ausschank dabei. Er bescheinigte dem Erkrather Weinfest: „Das hier hat auf jeden Fall Potenzial, etwas richtig Großes zu werden. Wir wissen aus Erfahrung von der Teilnahme an vielen Weinfesten, dass diese nach vier bis fünf Jahren erst so richtig einschlagen, wenn sich auch in der näheren Umgebung herumgesprochen hat, was so ein Fest wie hier zu bieten hat.“
Lerschs Standort am unteren Ende am Bavier-Center war ein wenig schlechter als die „1A-Lage“ unter der Markthalle. Besonders am verregneten, kühlen Freitagabend hatten die dort platzierten Weingüter und Essenstände wegen der Überdachung einen Standortvorteil. Dort hatten auch die Compagnons Axel Melzer und Andreas De Aveiro diesmal ihren Verkostungsstand aufgebaut. Als ausgebildeter Koch verwöhnte De Aveiro die Weinfreunde mit einer Auswahl erlesener Gerichte wie Austern und Spaghetti wahlweise mit Trüffel oder Fruit de mer. Dazu gab es Weine von Bio-Weingütern aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Portugal.
„Freitag war unser Essensangebot wegen der Wetterverhältnisse sehr überschaubar nachgefragt. Doch heute haben wir alle Hände voll zu tun,“ so Andreas De Aveiro, der sich als absoluter Fan von Champagner outete, der auf kleinen Weingütern in dem gleichnamigen französischen Department ausgebaut wird. Auch die anderen Essenstände, deren Angebot von Flammkuchen über Pizza, Knödel, Gegrilltes bis hin zu Süßem reichte, zeigten sich so zufrieden, dass sie, wie die Winzer auch, bei Wolfgang Cüppers bereits den Wunsch anmeldeten, im kommenden Jahr wieder dabei zu sein.
2025 wird es also weitergehen mit dem Weinfest. Dann will das Organisationsteam am Bavier-Center mit Cocktail-Stand und weiteren Angeboten etwa eine Zone für jüngere Besucher schaffen.