Künstler wollen „Tour“ begrüßen

Die Mitglieder der Neanderart Group wollen im kommenden Jahr die Radsportler mit einem Banner willkommen heißen.

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Erkrath. Die Künstlervereinigung Neanderart Group hat 2017 viel vor. Gründer Ralf Buchholz und sein „Erster Mann“ Lothar Kniep gaben jetzt einen Überblick über die Termine. Ein prominentes Beispiel: Wenn am 2. Juli 2017 die Profis der Tour de France durch Erkrath rollen, sollen sie von einem Banner aus dem Hause Neanderart Group am Ortseingang empfangen werden. Traditionell präsentieren sich alle kleineren Orte an der Tour-Strecke mit eigenen Kunstinstallationen, auch in Frankreich. Oft sind es große Mosaiken auf dem Boden, die erst durch die Hubschrauberkamera zur Geltung kommen.

Für Erkrath wollen Buchholz und Mitstreiter diesen Part übernehmen. „Mit Radsport Michalsky haben wir schon den ersten Sponsor gefunden, wir suchen aber noch weitere“, sagt Buchholz. Noch vor Weihnachten will er sich mit dem Bürgermeister treffen, um der Aktion einen offiziellen Charakter zu geben. Wenn alles läuft wie geplant, erwartet die Radsportler eine weitere Installation am Ortsausgang nach Mettmann.

Eine feste Institution ist seit der Gründung 2009 die Ausstellung „Art in the Park“. Sie soll auch 2017 wieder am zweiten Sonntag im September im Park von Haus Morp stattfinden, „sofern der Wettergott mitspielt“, wie Lothar Kniep anmerkt. Im nächsten Jahr feiert die evangelische Kirche „500 Jahre Reformation“. Was genau die Neanderart Group zu diesem Anlass vorhat, soll erst auf einer Pressekonferenz im Januar verraten werden. Schon jetzt steht dagegen fest, dass die Eröffnungsausstellung für 2017 am 14. Januar in der Kunstmüllerei in Düsseldorf-Bilk startet und weitere Ausstellungen der Mitglieder in Krefeld, Meerbusch und Köln folgen werden.

Ralf Buchholz, Neanderart Group

Ganz frisch ist die Idee, in Ladenlokalen an der Bahnstraße auszustellen. „Lothar brauchte eine neue Brille. Die Inhaberin von Augenoptik Haarde war total begeistert, dass wir bei ihr Bilder aufhängen wollten.“ Nun sei man im Gespräch mit der Werbebande, um weitere Läden als Ausstellungsorte zu gewinnen.

Die Suche nach neuen, kostenlosen Ausstellungsmöglichkeiten gehört zum Tagesgeschäft, Geld ist kaum vorhanden. „Im Gegensatz zu Wolfgang Sendermann vom Kunsthaus sind wir Wanderer“, sagt Buchholz. Ganz am Anfang hatte man in Aussicht, einen Schiffscontainer als feste Galerie von Hochdahl nach Alt-Erkrath zu holen. „Aber es gab Bedenken von der Stadt, die ich nicht wirklich nachvollziehen konnte“, erinnert sich Buchholz.

„Natürlich spinnt uns die Idee einer festen Location noch im Kopf herum, auch für Gastkünstler.“ Doch man hat sich mit dem Nomadenleben arrangiert, aktuell stellen vier Mitglieder sogar in Indien aus. Und mit seinen „Pinken Schuhen“ war Ralf Buchholz schon in New York unterwegs.

2017 sollen die letzten drei Stromschränke in Erkrath verschönert werden, danach geht es in Hochdahl weiter. Die „Neanderart-Group-Aktie“ hat gerade eine neue Auflage erhalten und die Dinos werden in neuer Form nun selbst produziert. Zur Tour de France wird es eine Sonderedition des Erkrath-Bechers geben. All diese Ideen können nur mit viel idealistischer Motivation realisiert werden.