Poller an der Bahnstraße sind installiert
Nach mehreren Unfällen war die alte Polleranlage nicht mehr zu reparieren.
Erkrath. Nach wochenlanger Bauzeit sind die neuen Polleranlagen an der Alt-Erkrather Bahnstraße nun fertig geworden. Die Poller dienen als Ersatz für die bereits auf Höhe der evangelischen Kirche vorhandenen Poller. Die zweite Anlage wird zukünftig an der Einmündung Bahnstraße/Schlüterstraße das unbefugte Einfahren in die Fußgängerzone verhindern, teilt die Stadt nun mit.
Aus Sicherheitsgründen ist es notwendig, dass diese Poller automatisch herunterfahren, wenn sich ein Fahrzeug, von der Gerberstraße aus kommend, der Anlage nähert. Das Absenken der Poller mit Schlüssel oder Karte ist also nicht erforderlich. Ohne diese „Zwangsabsenkung“ müssten vor allem größere Fahrzeuge rückwärts fahrend bis zur Gerberstraße zurücksetzen, was eine erhebliche Gefahr für Fußgänger und Radfahrer darstellen würde, erklärt die Stadt nun in einer Mitteilung. Wie das in der Praxis aussieht, werden die ersten Wochen zeigen.
Die Polleranlage in Höhe der evangelischen Kirche funktionierte nach zwei Unfällen seit August 2015 nicht mehr. Die massiven Pfosten blieben seitdem im Boden. Ein Auto war gegen den Pfosten gefahren, in dem die Steuerungselektronik untergebracht ist. Reparieren konnte die Polleranlage niemand mehr. Offenbar musste die Stadt doch deutlich mehr Geld ausgeben, als ursprünglich geplant. Denn noch im Dezember 2016 hatte es im Erkrather Planungsausschuss eine intensive Debatte zum Thema gegeben. Denn obwohl die „Verpollerung der Bahnstraße“ zur Sicherstellung einer autofreien Fußgängerzone bereits 2013 mit großer Mehrheit beschlossen worden war, schlug die Verwaltung den Ausschuss-Mitgliedern vor, auf die versenkbaren Pfosten ganz zu verzichten. Denn für die veranschlagten 60 000 Euro war kein Unternehmen bereit, die alten Poller zu ersetzen oder neue aufzustellen. Mit Mehrkosten von fast 50 000 Euro geht es nun doch.
Lediglich morgens von 8 bis 10 Uhr und abends von 18 bis 20 Uhr darf der Lieferverkehr über die Bahnstraße rollen. Die Gesamtkosten betragen für beide Polleranlagen nun 107 000 Euro. Bleibt abzuwarten, wie lange sich diese Investition auszahlt. In der Bahnstraße stehen immer mehr Läden leer. Die Bevölkerung des Stadtteils wird immer älter. Zumindest vor ein Geschäft zu fahren und dann aussteigen zu können — das wünschen sich viele Ältere.
Von Seiten der Politik wurde das Öffnen der Bahnstraße für den Autoverkehr immer wieder abgelehnt. Als in Alt-Erkrath Ende der 1980er Jahre die Bahnstraße zur Fußgängerzone erklärt wurde, glaubten die Stadtväter, sie hätten alles richtig gemacht. Bummeln und flanieren mitten auf der Straße, ohne von fahrenden oder parkenden Autos gestört zu werden, galt als fortschrittlich und modern. Vorschläge wie „Shared Space“ wurden mit der Begründung abgelehnt, Autofahrer würden sich nicht an die Schrittgeschwindigkeit halten.