Realschulen in Erkrath: Planspiel Schullandschaft

Ein Gutachter stellt mögliche Szenarien für die kommenden Jahre vor.

Erkrath. Eine der Realschulen im Erkrather Stadtgebiet trifft es. Egal, ob sich der Stadtrat in den kommenden Jahren für die Errichtung einer Gesamtschule oder einer Sekundarschule entscheidet, eine oder — je nach Standort — sogar beide Realschulen würden dann auslaufen und geschlossen.

Doch soweit ist es noch nicht. Der Stadtrat hat ein Gutachterbüro mit dem Erstellen des Schulentwicklungsplans für die Jahre 2011 bis 2021 beauftragt. Dessen Inhaber Detlev Garbe stellte die Entwicklung der Grund- und weiterführenden Schulen sowie die Szenarien der Gründung einer Gesamtschule oder einer Sekundarschule am Mittwoch im Schulentwicklungsausschuss vor.

Fakt ist: Die Stadt kann nicht nach Belieben eine Gesamt- oder Sekundarschule einrichten. Das stellte Garbe dar. Eine Gesamtschule braucht für ihr erstes Schuljahr mindesten 100 Kinder (vier Züge), eine Sekundarschule 75 Kinder. „Die Stadt müsste den Nachweis erbringen, dass die Schulen diese Mindestgrößen über fünf Jahre erreichen“, sagte der Gutachter. „Und sie muss eine Elternbefragung durchführen.“

Eine Gesamtschule in Hochdahl hätte die Schließung sowohl der Carl-Fuhlrott- als auch der Realschule Hochdahl zur Folge. Und weil etwa 40 Prozent der Alt-Erkrather Realschüler nach den aktuellen Berechnungen auch auf die Gesamtschule gehen würden, müsste auch diese aufgegeben werden. Die Gymnasien würden stabil bleiben.

Das wäre nicht der Fall, würde die Gesamtschule in Erkrath stehen. Leiden müsste dann vor allem die Oberstufe des Gymnasiums am Neandertal, die dann nur noch aus 60 Schülern bestehen würde. Konsequenz aus dem Erkrather Standort wäre die Auflösung von Carl-Fuhlrott- und Realschule Erkrath. Die Realschule Hochdahl wäre mittelfristig in ihrem Bestand gefährdet.

Auch Sekundarschulen sind ein Thema. Kommt sie nach Hochdahl, werden dort Real- und Hauptschule aufgelöst. Die Realschule in Erkrath bliebe zweizügig, die Gymnasium wären kaum betroffen. Das Hochdahler Gymnasium würde zum Kooperationspartner, damit auch Schüler der Sekundarschule Abitur machen können.

Für eine Sekundarschule in Erkrath müsste die Realschule ebenso aufgelöst werden wie die Carl-Fuhlrott-Schule. Die Realschule Hochdahl bliebe erhalten, das Gymnasium am Neandertal wäre der Kooperationspartner.

All diese Szenarien sind Zukunftsmusik, denn in den kommenden Jahren ist keine Schule — weder Grund- noch weiterführende Schule — im Bestand gefährdet. Zuletzt auch deshalb nicht, weil der Stadtrat die Auflösung der Albert-Schweitzer-Hauptschule in Alt-Erkrath sowie den Grundschulverbund (Bavierschule und Grundschule an der Falkenstraße) bereits beschlossen hat.