Rosenhof-Bewohner fordern Haltestelle für den Bürgerbus
Der Planungsausschuss befasst sich mit dem Thema in seiner nächsten Sitzung.
Erkrath. Wohin fährt der Bürgerbus künftig? Wenn es nach dem Willen des Bürgerbusvereins und vielen Bewohnern des Rosenhofs an der Düsseldorfer Straße geht, soll der von Ehrenamtlern betriebene Bus demnächst vor der Tür des Seniorenheims halten. Bislang müssen die Bewohner nämlich eine recht steile Zufahrt herunterlaufen und rund 150 Meter bis zur Bushaltestelle zurücklegen. Ratsherr Marc Hildebrand (CDU) hat das Thema auf die Tagesordnung des Planungs- und Verkehrsausschusses im Juni gesetzt.
Doch ganz so einfach wie es klingt, ist die Sache nicht. „Bisher ist es so, dass wir zusammen mit der Rheinbahn den Antrag des Bürgerbusvereins abgelehnt haben“, sagt Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs. Gründe dafür gebe es einige: Zum einen darf ein Bürgerbus nirgendwo halten, wo schon ein regulärer Linienbus hält. Und momentan halten sowohl die Linie O6 als auch die 734 an der nahegelegenen Haltestelle Morper Allee. Das zweite Problem ist ebenso grundsätzlich: „Ein öffentlicher Personennahverkehr bewegt sich nicht auf privatem Raum“, stellt Heffungs klar. Und der Haupteingang zum Rosenhof liegt klar auf privatem Grund.
Zudem entscheidet die Stadt in der Frage nicht allein — die Rheinbahn als Konzessionsinhaber für den Nahverkehr und die Kreisverwaltung sind mit im Boot. Soweit die Rechtslage. Weiterer Gegenwind kommt aus der lokalen Politik. „Die Rosenhöfe verfügen meines Erachtens über eigene Kleinbusse und können zwei oder drei Fahrten dieser Art am Tag auch selbst organisieren“, sagt Detlef Ehlert (SPD). Altenheime in Hilden und Mettmann würden dies bereits so machen. Der Rosenhof passe nach Meinung von Ehlert beim Bürgerbus auch nicht mehr in den Fahrplan.
Trotzdem hält Ratsherr Hildebrand einen Bürgerbushalt vor dem Rosenhof für „eine gute Idee“. Doch für ihn hat die ganze Angelegenheit einen falschen Start genommen. „Alle Beteiligten sagen nur ihre Meinung, aber keiner hat groß miteinander geredet“, ist sein Eindruck. Deshalb will er im Planungsausschuss alle Beteiligten noch einmal an einen Tisch holen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Auch der Rheinbahn liegt schon eine Einladung zur Beratung Ende Juni vor.
„Wir hören uns das gerne an und überlegen, was besser für die Fahrgäste ist“, sagt Sprecherin Heike Schuster. Momentan gäbe es aber keine Grundlage für einen Bürgerbushalt am Rosenhof. Doch der öffentliche Nahverkehr in Erkrath steht vor Veränderungen. Im Herbst wird nämlich der neue Kreisnahverkehrsplan beraten, alle Buslinien in Erkrath werden unter die Lupe genommen — und vermutlich wird das Ende der Linie 734 zwischen Erkrath und Düsseldorf besiegelt.
„Verwaltungsvorschlag ist es, die einzustellen“, bestätigt Amtsleiter Heffungs. Am Donnerstag ist der Bürgerbus auch Thema im Seniorenrat.