Schmierereien an Realschule

Unbekannte hinterlassen Schäden von mehreren tausend Euro. Bürgermeister Arno Werner hofft, dass es ein einmaliger Fall bleibt.

Erkrath. Mehrere tausend Euro Sachschaden, mit Farbe besprühte Wände und zwei zerbrochene Tischtennisplatten, die zuvor fest verankert auf dem Schulhof standen. Das ist das traurige Ergebnis, das unbekannte Randalierer vor wenigen Tagen an der städtischen Realschule an der Karlstraße hinterlassen haben.

Bürgermeister Arno Werner zeigt sich schockiert, hofft aber, „dass es ein einmaliger Vorfall bleibt“. Denn nur zu gut sei ihm noch in Erinnerung, dass vor fünf, sechs Jahren aus einzelnen Zerstörungen und Sachbeschädigungen eine regelrechte Serie wurde, die sich durchs gesamte Stadtgebiet gezogen hatte. Besonders betroffen war damals das Schulzentrum an der Rankestraße, wo die Unbekannten gleich mehrfach zuschlugen.

„Wir hatten sogar eine Belohnung ausgesetzt“, erinnert sich Stadtsprecher und Jugendamtsleiter Uwe Krüger, der seinerzeit noch Chef des Ordnungsamtes war. „Es hatte verschiedene Schulen getroffen. Aber nirgends war es so schlimm und intensiv wie an der Rankestraße.“

Eine der Folgen war, dass die Politik laut über eine Videoüberwachung der Schulen nachdachte. „Das hatte sich aber bald erledigt, weil eine Kooperation mit der Polizei sehr schnell Früchte trug und weitere Zerstörungen ausblieben“, sagt Uwe Krüger. „Außerdem ist das mit der Videoüberwachung ja so eine Sache: Die zu beachtenden Vorschriften sind nämlich extrem.“

Und: Sämtliche Hausmeisterwohnungen wurden wieder belegt. Anfang der 1990er-Jahre waren sie zumeist an Privatleute vermietet worden — nun wurde das Ganze wieder rückgängig gemacht. „Ich kann mich sogar an einen Prozess erinnern“, sagt Sportamtsleiter Ulrich Schwab-Bachmann. „Letztlich musste der Privatmieter raus und die Wohnung wurde zur Hausmeisterresidenz.“

Seitdem dieses System wieder greife, sei es mit den Schmierereien und Zerstörungen merkbar zurückgegangen. „Sobald der Hausmeister vor Ort lebt, schreckt das Randalierer ab“, sagt Schwab-Bachmann. Außerdem habe jeder Hausmeister stets einen Eimer Farbe zur Hand, um schon die kleinste Kleckserei zu überpinseln.

„Das war damals ein Tipp der Polizei“, erklärt der Sportamtsleiter. „Sind auch nur die geringsten Graffiti-Spuren zu sehen, werden potenzielle Nachahmer aufgefordert, ebenso aktiv zu werden. Sind die Wände dagegen rein, ist die Animation wesentlich geringer.“

Für Bürgermeister Werner ist einer der Gründe, warum es Unbekannte dennoch immer wieder mal auf Schulhöfe treibt, vor allem die Bauweise. „Heute ist alles offen gestaltet. Es gibt doch kaum noch ein Schulgelände, auf das man nicht problemlos gelangen würde — und zwar jederzeit“, so Werner. „Wenn ich da an meine alte Schule denke: Da kam niemand rein, der dort nichts zu suchen hatte.“