Stadt kauft Gebäude an der Hildener Straße

Der SKFM soll hier künftig das Forum Sandheide betreiben. Fördergelder sind beantragt.

Foto: Achim Blazy

Erkrath. Gestern ist die Frist zur Einreichung der Förderanträge zum Förderprogramm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier NRW 2017“ bei der Bezirksregierung abgelaufen. Die Stadt Erkrath bewirbt sich mit dem „Forum Sandheide“ um einen Anteil aus dem 55 Millionen Euro Fördertopf. Das Forum Sandheide soll ein soziales Zentrum werden, in dem Angebote verschiedener Vereine zur Integration und zum sozialen Zusammenhalt gebündelt werden sollen. Statt in der Sandheide soll es in der vormals gewerblich genutzten Bestandsimmobilie Hildener Straße 28 entstehen.

Der Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses, den Förderantrag zu stellen, sollte am 26. April und damit nur eine Woche vor Ablauf der Frist fallen. Dementsprechend unzufrieden waren die Politiker, vor vollendete Tatsachen gestellt worden zu sein, bevor die Verhandlungen zum Abschluss gebracht werden konnten. Voraussetzungen für die Antragstellung war, dass die Stadt Erkrath einen Kaufvertrag über das Gebäude Hildener Straße 28 abgeschlossen und mit dem SKFM, dem künftigen Betreiber des Forums Sandheide, eine Nutzungsüberlassungs-Vereinbarung getroffen hat. Die Stadt habe wenig Interesse dran gehabt, das Gebäude selbst zu kaufen, so Bürgermeister Christoph Schultz. Doch da die Förderung nur an die Stadt, nicht aber an kirchliche Einrichtungen ausgezahlt wird, blieb keine andere Möglichkeit.

Auch über die Konditionen der Nutzungsüberlassung an den SKFM war man sich eine Woche vor dem Stichtag noch nicht einig. Nach Ansicht der Verwaltung sollten 70 Prozent der Betriebs- und Instandhaltungskosten vom SKFM getragen werden. Der SKFM solle auch das Risiko größerer Reparaturkosten tragen und dafür eine Versicherung abschließen. Nach Vorgabe des Fördermittelgebers muss zudem die zweckgebundene Nutzung für 20 Jahre gesichert sein.

Norbert Baumgarten, SKFM

Meinungsverschiedenheiten gab es außerdem über nötige Einsparungen bei der Sanierung der Immobilie. Wie Beigeordneter Fabian Schmidt erklärte, habe das Bauministerium gefordert, die Gesamtkosten von 4,3 Millionen Euro zu „entschlacken“. So solle die Stadt etwa auf neue Möbel und die energetische Sanierung des Verwaltungsgebäudes verzichten. Von den verbleibenden 3,7 Millionen Euro könnten 90 Prozent gefördert werden, so dass der Eigenanteil nur 440 000 Euro betrüge.

„Ich habe nicht den Eindruck, dass die Sparvorschläge einvernehmlich sind“, kommentierte Detlef Ehlert (SPD). „Wie viel mehr sollen wir Ihnen eigentlich noch entgegenkommen?“, sagte Bürgermeister Schultz. „Ja, wir wollen das Forum, aber zu welchem Preis?“ Norbert Baumgarten, Geschäftsführer des SKFM, erklärte, man sei bereit, das Konzept zu unterschreiben. „Wir würden uns freuen, wenn das Ganze zustande käme, die Tür zu Förderung ist offen“, so Baumgarten. Die Vorlage wurde bei Gegenstimmen von CDU und Inge Berkenbusch mehrheitlich beschlossen.